Was sind Depressionen – Definition und Beschreibung
Viele Menschen suchen nach Informationen über die Depression im Internet. Sie fragen sich:“Was sind Depressionen eigentlich?“ Viele werden fündig. So mancher bleibt aber auch erfolglos und das nur deshalb, weil er womöglich bloß nicht weiß, wie es richtig geschrieben wird. Wohl aber weiß er, wie es sich anfühlt, was es mit einem macht und auch mit den Menschen, die einen umgeben. Irgendwie kann er es doch buchstabieren, nur eben nicht mit den uns gewohnten Schriftzeichen, sondern mit Gefühlen, Gedanken und Erfahrungen. Was also hat es nun auf sich mit der Depression? Im Folgenden versuche ich dafür eine halbwegs verständliche Erklärung zu finden.
Was sind Depressionen?
Eine Depression ist eine schwere seelische Erkrankung. Hauptmerkmale sind Niedergeschlagenheit, Ohnmacht, Überforderung und Antriebslosigkeit. Sie zählt zu den affektiven Störungen. Das sind Störungen des Gefühlserlebens. Diese Erkrankung wird im ICD-10 mit F32.1 als depressive Episode codiert. Körperliche Symptome, verschiedenster Art können Ausdruck der Erkrankung sein, vor allem Schmerzen. Auffällig ist auch ein dauerndes Denken an Probleme, die schon da sind oder noch kommen könnten. Viele betroffene Patienten fühlen sich von ihren Gedanken so beherrscht, dass sie eine gewisse Ohnmacht und Taubheit erleben. Sie leiden unter Antriebsarmut, Appetitlosigkeit oder Schlafstörungen, um nur einige mögliche Symptome zu nennen. Eine ausführliche Auflistung möglicher Symptome findest du in meiner Liste Symptome bei Depressionen.
Depressive Anzeichen
Den Menschen in deinem Umfeld fällt es meist zuerst auf, sie denken aber auch nicht gleich an eine Depression. Bei mir ist es so, dass ich in depressiven Phasen mich immer weiter in mich zurückziehe und von außen kaum noch erreichbar bin. Es ist, als seien all meine Gefühle abgeschaltet. Ich fühle nichts mehr. Das ist klassisch. In solchen Krisen spüre ich dann auch keine Angst mehr, aber die Angst spielt vor meinen Abstürzen immer eine wichtige, wenn nicht die entscheidende Rolle. Hinzu kommen eine große Erschöpftheit und Müdigkeit. Zeiten der Unruhe sowie hoher Erregbarkeit gehen dem Ganzen voraus. Depressionen haben viele Gesichter, eine eindeutige Diagnose kann nur ein erfahrener Arzt stellen. Es gibt aber viele Anzeichen, die sehr zuverlässig auf Depressionen hindeuten. Geh bitte zum Arzt, wenn du den Verdacht hast, unter einer Depression zu leiden! Erste Hinweise kann dir ein Onlinetest geben: Online Testen geben.
Gehirnstoffwechsel verändert
Bei unter Depressionen leidenden Menschen ist zumeist der Hirnstoffwechsel verändert. Unter anderem gibt es nicht ausreichend Botenstoffe wie Serotonin und Noradrenalin. Diesen Stoffwechsel kann man aber mit modernen Medikamenten, den Antidepressiva erfolgreich nachbessern. Ich selbst nehme auch täglich ein Antidepressivum ein und es hilft mir nachhaltig, mit meiner Depression leben zu können. Früher dachte ich, Antidepressiva zu nehmen, sei ein Zeichen von Schwäche, aber das halte ich heute für töricht. Zu seiner Krankheit zu stehen und sie adäquat zu behandeln, ist das einzig Richtige, dass du für dich und deine Angehörigen tun kannst. Und warte nicht, bis dich die Leute ansprechen. Wenn du erste Anzeichen oder Symptome für eine Depression bemerkst, dann vertrau dich deinem Arzt an. Je früher das behandelt wird, umso geringer ist die Gefahr, dass sie chronisch wird. Bei mir ist das mittlerweile leider der Fall geworden.
Depression – Nur Charakterschwäche?
Es gibt viele Begriffe zur dieser Erkrankung des Gemütes, wie akute Depression, akute Suizidalität, atypische Depression, Belastungsdepression, Depressive Episode, Dysthymie, Endogene Depression, Erschöpfungsdepression, affektive Störung, Gemütsverstimmung, Niedergeschlagenheit, postpartale Depression, postpsychotische Depression, Reaktive Depression, somatoforme Depression, Stressbedingte Depression, Suizidale Depression, Suizidgefahr, Trauer, Traurigkeit, unipolare Depression, Verzweiflung, Weinerlichkeit. Aber all diese Begriffe geben nur Teilantworten auf die Frage nach dem Wesen des Phänomens.
Offizielle Definition
Eine Antwort auf die Frage „Was sind Depressionen?“ mit der wohl kaum jemand etwas anfangen kann habe ich bei Wikipedia gefunden. Depressiv (lateinisch deprimere, niederdrücken‘) bezeichnet umgangssprachlich einen Zustand psychischer Niedergeschlagenheit. In der Psychiatrie wird die Depression den affektiven Störungen zugeordnet. Im gegenwärtig verwendeten Klassifikationssystem psychischer und anderer Erkrankungen (ICD10) lautet die Krankheitsbezeichnung depressive Episode oder rezidivierende (wiederkehrende) depressive Störung und ist unter dem Diagnoseschlüssel F32 zu finden. Die Diagnose wird allein aufgrund einzelner Symptome und dem Verlauf gestellt. Zur Behandlung depressiver Störungen werden nach Aufklärung über die Ursachen und den Verlauf der Erkrankung Antidepressiva eingesetzt, aber auch reine Psychotherapie ohne Medikation, wie beispielsweise tiefenpsychologische oder verhaltenstherapeutische Verfahren (Ende Zitat Wikipedia).
Erklärung eines Betroffenen
Die Depression ist zunächst einmal eine Krankheit wie jede andere. Sicher wissen die meisten, was ein Burnout ist. Aber die Bezeichnung Burnout trifft es nicht ganz. Denn Depression hat nicht nur etwas mit Überarbeitung zu tun. Der Frage „Was sind Depressionen?“ nachzugehen, bedeutet mehr. Aus meiner Sicht spielt die Angst als wichtiges Anzeichen vielfach eine größere Rolle, als gemeinhin angenommen. Da ist zum Beispiel die Angst vor dem Verlassenwerden, also Angst vor dem Alleinsein, Angst vor unvorhersehbaren Dingen, Angst vor Unglück, oder einfach allgegenwärtige diffuse Angst. Meine Depressionen begannen, wie bei den meisten Betroffenen völlig unauffällig und leise. Ich fühlte mich täglich abgespannt und müde, glaubte aber, es hätte mit dem Älterwerden zu tun.
An die Depression wird meist nicht gedacht
Die meisten Menschen haben zunächst Konzentrationsschwierigkeiten und leiden unter einem Gefühl der inneren Leere. Sie haben Stimmungsschwankungen und empfinden über lange Zeit eine tiefe Freudlosigkeit. Zudem haben sie Schwierigkeiten bei der Bewältigung ihrer Arbeit in Haushalt und Beruf. Sie fühlen sich zunehmend müde und abgespannt, haben aber immer eine Erklärung dafür.
Sie registrieren, den Anforderungen des Alltags nicht mehr gewachsen zu sein und träumen von ihrer Zeit als Rentner. Aber niemand denkt dabei an Depressionen, denn solche Symptome kennt doch jeder! Dennoch sind es deutliche erste Anzeichen. Auf jeden Fall ist die Depression eine richtig schwere Erkrankung und muss behandelt werden. Ohne Behandlung sind die Verläufe oftmals chronisch und nicht selten sogar tödlich. Etwa 10 Prozent der Erkrankten nehmen sich selbst das Leben, weil sie mit der Erkrankung ihrer Seele nicht fertig werden.
Ein ganzer Blog als Antwort Frage
Die Depression hat viele Facetten. Sie zu be- und umschreiben, habe ich inzwischen viel Zeit verbracht, hab ich in mich hinein gefühlt, mich und auch andere Betroffene beobachtet. In einem Satz lässt sich das kaum beantworten, auch nicht in einem einzigen Beitrag. Wenn du in hier in diesem Blog einmal quer gelesen hast, dann glaube ich, hast du am Ende eine recht umfassende Vorstellung davon, was es bedeutet, selbst depressiv oder Angehöriger eines depressiven Menschen zu sein. Ich finde, es ist wichtig, die Depression zu verstehen, um ihr angemessen begegnen zu können, denn letztlich ist die Begegnung mit ihr auch immer eine Begegnung mit sich selbst.
Quellen zu „Definition und Beschreibung“
Foto: jules jordison / pixelio.de