psychiatrische Diagnosen zur Depression

Niemand will sie haben, die psychiatrische Diagnose, und das ist durchaus nachvollziehbar. Gilt man doch mit solch einer Diagnose als „nicht belastbar“, dafür aber als belastend. Manche halten einen vielleicht sogar für irre, verrückt oder völlig durchgeknallt und dennoch hat die Realität erschreckend wenig mit all dem zu tun. Eines muss klar sein: Eine psychiatrische Diagnose kann im Prinzip jeder bekommen. Das ist weniger eine Frage der Persönlichkeit als viel mehr eine Frage der Überlastung. Die Statistik belegt das glasklar. Laut Statista-Amgaben von 2021 hatten in 2011 37% aller Frauen und 24% aller Männer eine psychiatrische Diagnose. Männer gehen  wegen seelischer Leiden aus Scham deutlich weniger zum Arzt, das heißt aber nicht, dass sie weniger krank sind. Psychisch krank zu sein, ist noch immer ein Stigma in unserer Gesellschaft, leider. Den psychischen Erkrankungen aber ist es egal, ob sie der Einzelne annehmen mag oder nicht. Sie kommen und gehen, ob man es will oder nicht. Sind sie einmal da, fühlt man sich schlecht, möchte dass es aufhört, versteht nicht, was da passiert. Man fühlt sich isoliert, allein gelassen und falsch. Wenn man psychisch belastet ist und nicht weiß, was mit einem auf einmal los ist, kann so eine psychiatrische Diagnose durchaus ein sehr entlastendes Moment haben. Denn wenn es eine Krankheit ist, dann kann man ja nichts dafür. Dann hat man nichts falsch gemacht. Dann ist es eben einen Krankheit. Viele Menschen sind krank. Das ist normal. Zudem kann man Krankheiten behandeln, kann etwas dagegen tun. Wenn man also erst einmal weiß, was man hat, dann kann sich das Denken neu ausrichten. Wenn jene Menschen dann eine Diagnose des Psychiaters bekommen, fühlen sie sich verstanden, fühlen sich angenommen und sind oftmals erst einmal sehr erleichtert.