Antidepressiva Liste – Medikamente bei Depression im Überblick

Antidepressiva Liste, Medikamente bei Depression, Wirkung und NebenwirkungenAntidepressiva gibt es unter vielen Namen und in vielen verschiedenen Ausführungen auf dem deutschen Markt, was es für Patienten schwierig machen kann, den Überblick zu behalten. Welche Medikamente bei Depression gibt es im Einzelnen? Wie wirken sie? Welche Antidepressiva sind die Richtigen für mich und wie zuverlässig ist die Wirkung? Welche Nebenwirkungen sind bei Antidepressiva zu erwarten? Psychopharmaka werden, um das Verständnis zu erleichtern,  in verschiedene Klassen unterteilt. Mit einem Überblick über die verschiedenen Klassen fällt es oft leichter, die richtige Behandlung zu finden. Hier eine Liste von Antidepressiva, die handelsübliche Medikamente bei Depression mit ihrem Namen aufzeigt.


Antidepressiva: Rezeptfrei oder rezeptpflichtig

Die folgende Antidepressiva-Liste enthält nur klassische Arzneimittel und berücksichtigt keine alternativen Medikamente bei Depression wie Johanniskraut oder Lithium. Ziel ist es, einen klaren Überblick über die gängigen Medikamente bei Depression zu geben. Die Vielzahl an Antidepressiva kann sowohl beruhigend als auch beunruhigend wirken. Ich denke aber, im Grunde genommen ist es erfreulich, dass so viele Optionen zur Verfügung stehen.

Antidepressiva werden hauptsächlich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Doch helfen sie wirklich? Meine eigene Erfahrung zeigt, dass sie tatsächlich geeignet sind, eine Depression zu lindern. Zwar können sie meiner Auffassung nach eine Depression allein nicht heilen, aber sie können eine Heilung wirksam unterstützen. Ferner werden Antidepressiva nicht nur als Medikament bei Depression, sondern auch bei anderen psychischen Störungen eingesetzt. Hier einige Beispiele:

  • Posttraumatischen Belastungsreaktionen
  • Angststörungen
  • Zwangsstörungen
  • chronischen Schmerzen
  • Schlafstörungen
  • Essstörungen

Antidepressiva wirken hauptsächlich stimmungsaufhellend. Je nach Präparat können sie aber auch antriebssteigernd oder beruhigend, also dämpfend wirken. Einige von ihnen können sich günstig auf vorhandene Angstsymptomatiken auswirken, weil sie zudem eine anxiolytische (angstlösende) Wirkung beinhalten. In jedem Fall sollte die Einnahme von Psychopharmaka immer ärztlich begleitet werden, weshalb im wesentlichen auch alle Antidepressiva rezeptpflichtig sind. Eine Dauermedikation ohne psychotherapeutische Arbeit halte ich jedoch für fragwürdig.

Antidepressiva – Wirkung und Nebenwirkungen

Antidepressiva haben unterschiedliche Wirkungsweisen und Nebenwirkungen, weshalb für jeden Patienten individuell das passende Medikament für seine Depression gefunden werden muss. Folgendes sollte man über Antidepressiva wissen:

  1. Wirkungseintritt : Antidepressiva wirken nicht sofort. Es kann zwei bis vier Wochen dauern, bis sich die volle Wirkung entfaltet, da sich der Wirkstoffspiegel im Körper erst allmählich aufbaut.
  2. Nebenwirkungen : Nebenwirkungen treten bei Antidepressiva meist schneller auf, als die Wirkung selbst. In den ersten Tagen oder Wochen der Einnahme können sie stark sein, lassen jedoch oft nach, sobald sich der Körper an das Medikament gewöhnt hat.
  3. Regelmäßige Einnahme : Antidepressiva müssen konsequent und in der verordneten Dosierung eingenommen werden. Bei vergessener Einnahme sollte die nächste Dosis nicht verdoppelt werden.
  4. Alkohol und Antidepressiva : Antidepressiva sollten nicht mit Alkohol kombiniert werden, da dies die Wirkungen und Nebenwirkungen verstärken kann.
  5. Nahrungsergänzungsmittel : Bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist Vorsicht geboten, da Wechselwirkungen mit antidepressiven Effekten unerwünschte Wirkungen hervorrufen können.
  6. Johanniskraut und andere Präparate : Selbstmedikation mit frei verkäuflichen Mitteln wie Johanniskraut sollte vermieden werden, da dies insbesondere zu gefährlichen Nebenwirkungen von Antidepressiva führen kann.
  7. Serotoninsyndrom : Eine eigenmächtige Erhöhung der Dosierung oder die Kombination mit anderen Antidepressiva kann zu einem Serotoninsyndrom führen. Diese schwerwiegende Nebenwirkung äußert sich durch Symptome wie Zittern, Schwitzen, Herzrasen, Übelkeit und Schmerzen und kann lebensbedrohlich sein.
  8. Fahrtüchtigkeit : Einige Antidepressiva können die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Besonders in den ersten Wochen der Einnahme ist daher besondere Vorsicht geboten.
  9. Abhängigkeit : Antidepressiva machen nicht abhängig. Sie sind rezeptpflichtig und daher nur in Apotheken erhältlich.

Effektive Behandlung von Depressionen

Depressionen lassen sich heute mit geeigneten Antidepressiva sehr gut behandeln. Am effektivsten hat sich jedoch die Kombination aus medikamentöser Behandlung und Psychotherapie erwiesen.

Antidepressiva ohne Gewichtszunahme

Viele Menschen suchen gezielt nach Antidepressiva, die keine Gewichtszunahme verursachen. Bei einigen Wirkstoffen wurde sogar beobachtet, dass sie durch die Stimulierung bestimmter Rezeptoren Appetitlosigkeit hervorrufen und somit zu einer Gewichtsabnahme führen können. Eine Gewichtszunahme während der Behandlung ist zumeist unerwünscht und kann ein zusätzliches Problem darstellen, indem es die Depression dann noch verstärkt. Zudem ist Gewichtszunahme eine häufige Ursache für eine unzureichende Compliance (Therapietreue), da Patienten die Medikamente für ihre Depression entweder nicht wie verordnet einnehmen oder die Behandlung vorzeitig abbrechen

Es ist daher ratsam, das Thema Gewichtszunahme von Anfang an im Gespräch mit dem behandelnden Arzt zu thematisieren. Nebenwirkungen von antidepressiva wie eine Gewichtszunahme sind individuell unterschiedlich und können bei jedem Patienten anders auftreten. Deshalb ist es oft nötig, verschiedene Wirkstoffe auszuprobieren, um die passende Therapie zu finden. Es gibt jedoch einige Gruppen von Antidepressiva, bei denen eine Gewichtszunahme weniger wahrscheinlich ist. Und dazu zählen insbesondere die Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer), die im weiteren Verlauf noch genauer beschrieben werden.

Einteilung aller Antidepressiva: Übersicht und Wirkungsweise

Antidepressiva werden basierend auf ihren Wirkmechanismen in verschiedene Gruppen unterteilt. Die wichtigsten davon sind:

  • Trizyklische Antidepressiva (NSMRI)
  • Selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)
  • Selektiver Serotonin/Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI)
  • Selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (NARI)
  • Selektiver Dopamin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNDRI)
  • Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)
  • α2-Antagonisten (NASSA)
  • Pflanzliche Antidepressiva

1. Trizyklische Antidepressiva (NSMRI)

Trizyklische Antidepressiva sind die ältesten Medikamente zur Behandlung von Depressionen und tragen ihren Namen nach der dreifachen Ringstruktur ihrer Wirkstoffe. Sie greifen gleichzeitig in mehrere Neurotransmittersysteme ein. Neurotransmitter sind Botenstoffe zur Übertragung von Signalen im Gehirn. NSMRI hemmen oder blockieren die Wiederaufnahme der Neurotransmitter in die Synapsen. Auf diese Weise erhöht sich die Konzentration an Botenstoffen im Gehirn, was auch erwünscht ist. Die Vorteile der NSMRI liegen vor allem im Bestehen langjähriger Erfahrungen mit diesen Wirkstoffen. Zudem wirken sie meist auch beruhigend, schlaffördernd und ausgleichend. Aber es gibt auch Nebenwirkungen dieser Antidepressiva. Die wichtigsten Nebenwirkungen dieser Gruppe sind:

Nebenwirkungen NSMRI

  1. anticholinerg: Mundtrockenheit,
    Obstipation (Verstopfung), Tachykardie (beschleunigter Herzschlag), Akkomodationsstörungen (Veränderung der Linsenkrümmung im Auge)
  2. antiadrenerg: Hypotonie (Bluthochdruck),
    Tachykardie, Palpitationen (kräftige Extra-Herzschläge), Schwitzen, orthostatische Dysregulation (Blutdruckabfall nach dem Aufstehen)
  3. antihistaminerg: Müdigkeit, Gewichtsabzunahme
  4. andere: Herzrhythmusstörungen,
    allergische Exantheme, Myoklonien (unwillkürliche
    Muskelzuckungen)

Wirkstoffe NSMRI

Die bekanntesten Wirkstoffe im Kreis trizyklischer Antidepressiva sind:

  • Amitriptylin
  • Clomipramin
  • Dibenzepin
  • Desipramin
  • Doxepin
  • Imipramin
  • Nortriptylin
  • Opipramol
  • Trimipramin

Diese Antidepressiva sind zum Teil unter verschiedenen Namen erhältlich.

SSRI: Wirkung, Nebenwirkungen und Wirkstoffe

Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) sind moderne Antidepressiva. Sie zählen zu den am häufigsten verschriebenen Präparaten aus der Antidepressiva-Liste. Auch sie wirken gezielt (selektiv) auf Serotoninrezeptoren.

Wirkmechanismus SSRI

SSRI blockiert selektiv die Wiederaufnahme von Serotonin in den Nervenzellen, wodurch mehr Serotonin im synaptischen Spalt verbleibt. Ein erhöhter Serotoninspiegel kann depressive Symptome lindern und zur Stimmungsaufhellung beitragen. Die gezielte Wirkung von SSRI sorgt dafür, dass sie weniger Nebenwirkungen bei Depression haben als breit wirkende Medikamente wie zum Beispiel trizyklische Antidepressiva.

Durch die gezielte Wirkung an bestimmten Stellen haben SSRI deutlich weniger Nebenwirkungen als die breiter wirkenden Trizyklischen Antidepressiva. Serotonin hat vielfältige Funktionen im Gehirn eines Menschen. Dazu zählen beispielsweise die Steuerung der Wahrnehmung, des Schlafs, der Temperaturregulation. Des Weiteren gehören die Sensorik, die Schmerzempfindung und Schmerzverarbeitung und das Sexualverhalten dazu.

Vorteile von SSRI

  • Besseres Nebenwirkungsprofil
  • Gezielte Wirkung
  • Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Nebewirkungen SSRI

Auch SSRI sind wie die meisten Antidepressiva leider nicht ohne mögliche Nebenwirkungen. Im einzelnen können das sein:

  • sexuelle Funktionsstörungen
  • Gewichtszunahme
  • Müdigkeit
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Mundtrockenheit
  • innere Unruhe
  • Übelsein

Wirkstoffe SSRI

Die bekanntesten Wirkstoffe im Kreis Selektiver-Serotonin-Wiederaufnahmehemmer sind:

  • Citalopram
  • Fluvoxamin
  • Fluoxetin
  • Paroxetin
  • Sertralin

Auch für diese Wirkstoffe gilt, dass sie je nach Pharmahersteller unter verschiedenen Bezeichnungen in der Apotheke erhältlich sind.

Selektiver Serotonin/Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI)

Selektive Serotonin/Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI) sind ebenfalls eine moderne Klasse von Antidepressiva. Sie wirken ähnlich wie die bekannten SSRI (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer).

Wirkung NSMRI

Auch NSMRI erhöhen den Serotonnspiegel im Gehirn. Zusätzlich blockieren sie die Wiederaufnahme von Noradrenalin im synaptischen Spalt, was den Noradrenalinspiegel steigert. Noradrenalin ist ein entscheidender Neurotransmitter, der zusammen mit Serotonin zur Stimmungsregulation beiträgt. Eine erhöhte Noradrenalin-Konzentration verstärkt zudem den Sympathikotonus, also die Aktivierung des Sympathikus, der ein Teil des vegetativen Nervensystems ist.

Ein erhöhter Sympathikotonus führt zu einer gesteigerten körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit, insbesondere in Stresssituationen.

Nebenwirkungen SSNRI

SSNRI sind nebenwirkungsärmer als die älteren trizyklischen Antidepressiva, dennoch können auch bei dieser Medikamentengruppe Nebenwirkungen auftreten.

  • Schlafstörungen
  • Sexuelle Funktionsstörungen
  • Mundtrockenheit
  • Schwindel

Die bekanntesten Wirkstoffe im Kreise der SSNRI sind Venlafaxin und Duloxetin. Sie sind unter ihren jeweiligen Handelsbezeichnungen auf Rezept erhältlich sind. Venlafaxin wird überdies auch   unter der Bezeichnung Trevilor angeboten. Duloxetin als Antidepressivum ist in der Apotheke unter den Namen Xeristar, Cymbalta, Yentreve oder Duloxalta erhältlich.

Selektive Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNARI)

Wirkung SNARI

Selektive Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer funktionieren im Grunde wie SSNRI. Jedoch wirken sie hauptsächlich auf der Noradrenalin- nur in abgeschwächter Form auf den Serotoninhaushalt. Noradrenalin steuert unter anderem die mentale und psychische Stressanpassungsfähigkeit. Es erhöht die Motivation, steigert die Aufmerksamkeit und verbessert die geistige Leistungsfähigkeit. NARI werden vor allem bei gehemmt-depressiven Patienten eingesetzt. So versucht man die vorhandene Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit zu verbessern.

Nebenwirkungen SNARI

Die wichtigsten Nebenwirkungen der NARI sind:

  • Mundtrockenheit
  • Schlaflosigkeit
  • hoher Blutdruck
  • Herzrasen
  • Schwindel
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen
  • Potenzstörungen

Zur Behandlung von Depressionen ist in Deutschland nur der Wirkstoff Reboxetin zugelassen, weshalb sich die Antidepressiva-Liste hier übersichtlich gibt. Reboxetin gehört zu den rezeptpflichtigen Antidepressiva und unter den Namen Solvex und Endronax in der Apotheke erhältlich. Jedoch ist die Substanz inzwischen nicht mehr erstattungsfähig, da sie gemäß neuester Studien keine Vorteile gegenüber einer Placebobehandlung vorweisen könne.

Selektive Dopamin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNDRI)

Wirkung SNDRI

Selektive Dopamin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer hemmen, wie der Name schon vermuten lässt, die Wiederaufnahme von Dopamin und Noradrenalin. Im Volksmund wird Dopamin auch als Glückshormon bezeichnet. Jedoch wird dem Dopamin in Wirklichkeit eher eine motivierende, antriebssteigernde Wirkung zugeschrieben. SNDRI werden deshalb hauptsächlich bei Depressionen mit gesteigerter Antriebsschwäche verordnet. Der Noradrenalin-Dopamin-Wiederaufnahmehemmer mit dem Wirkstoff Bupoprion wird als Antidepressivum unter dem Namen Elontril vertrieben. Außerdem findet er aber auch als Nikotinentwöhnungsmittel unter dem Namen Zyban Verwendung.

Nebenwirkungen SNDRI

Die wichtigsten Nebenwirkungen der SNDRI sind:

  • Schlaflosigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Mundtrockenheit
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Krampfanfälle (bei hohen Dosen)

Monoaminooxidase-Hemmer (MAOH)

Monoaminooxidase-Hemmer sind jene Vertreter aus der Antidepressiva Liste, die das Enzym-System Monoaminooxidase in seiner Wirkung hemmen. Dieses Enzym ist verantwortlich für den Abbau bestimmter Amine, die für den Körper schädlich sein können. Das sind unter anderem giftige organische Ammoniakverbindungen. Aber auch für den Abbau von Neurotransmittern werden diese Enzyme benötigt.

MAO-A und MAO-B

Bei dem Enzym MAO wird in MAO-A und MAO-B unterschieden. MAO-A ist für den Abbau von Noradrenalin, Adrenalin, Serotonin und Dopamin zuständig, MAO-B hingegen vorwiegend für den Abbau von Benzylamin, Phenylethylamin und Dopamin. Auch werden hier selektive und nichtselektive MAO-Hemmer unterschieden. Bei den selektiven MAOH werden entweder MAO-A oder MAO-B gehemmt, bei der nichtselektiven Form werden beide Varianten des Enzyms, also MAO-A und MAO-B gehemmt.

Wirkung MAOH

MAO-Hemmer wirken antriebssteigernd, stimmungsaufhellend und in schwachem Maße auch angstlösend. Der Hauptvorteil der MAOH liegt aber in der Chance der Wirksamkeit. Wenn nämlich alle anderen Medikamente aus der Antidepressiva Liste versagt haben, bestehen mit MAOH noch gute Aussichten. Sie werden deshalb bevorzugt auch bei sogenannter Therapieresistenz eingesetzt.

Nebenwirkungen MAOH

Die vielen typischen Nebenwirkungen der trizyklischen Antidepressiva fehlen bei den MAOH offenbar. MAO-Hemmer bewirken keine Gewichtszunahme und auch keine Müdigkeit. Das bedeutet aber nicht, das MAOH ohne Nebenwirkungen bei Depression sind. So vertragen sie sich nicht mit bestimmten Nahrungsmitteln, insbesondere nicht mit einigen Käsesorten. Es muss also unter der Einnahme von MAOH eine spezielle Diät eingehalten werden. Bei Fehlern kann es zu kritischen Situationen wie etwa Blutdruckkrisen kommen. Als eher harmlosere Nebenwirkungen können Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Übelkeit auftreten.

Wirkstoffe MAOH

Die bekanntesten Wirkstoffe im Kreis der MAOH sind:

  • Tranylcypromin
  • Moclobemid
  • Selegilin
  • Rasagilin
  • Safinamid

α2-Antagonisten (NASSA)

α22-Antagonisten gehörenden ebenfalls zu den Antidepressiva. Die Wirkstoffe Miaserin und Mirtazapin blockieren die Rezeptoren für Noradrenalin an den Nervenzellen. Auf diese Weise bewirken sie eine Steigerung der Ausschüttung dieses Botenstoffes. Strukturchemisch gesehen gehören sie zur Gruppe der trizyklischen Antidepressiva. Man verwendet sie wegen ihrer sedierenden Wirkung bei Depressionen, die besonders von Unruhe oder Schlafstörungen geprägt sind.

Zu den Nebenwirkungen bei gehören:

  1. Müdigkeit
  2. starke Hungergefühle
  3. Gewichtszunahme
  4. Störungen des Blutbildes
  5. Restless-Legs-Syndrom

Pflanzliche Antidepressiva

Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist ein pflanzliches Antidepressivum. Es kann bei leichten bis mittelschweren Depressionen angewendet werden. Allerdings zeigen sich bei bei schweren Depressionen keine signifikanten Wirkungen.

Wirkung Johanniskraut

Man vermutet einen ähnlichen Wirkmechanismus wie bei SSNRI. Darum schreibt man die antidepressive Wirkung der Hemmung der Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme zu.

Nebenwirkungen Johanniskraut

Nebenwirkungen können sein:

  1. allergische Hautausschläge
  2. Magen-Darm-Beschwerden
  3. Müdigkeit oder Unruhe

Wegen bestehender Wechselwirkungen sollte Johanniskraut nicht ohne weiteres mit anderen Medikamenten kombiniert werden. Insbesondere sollten sie nicht mit folgenden Medikamenten gemeinsam eingenommen werden:

  • Arzneimittel zur Unterdrückung von Abstoßungsreaktionen
    gegenüber Transplantaten
  • Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen oder AIDS
  • Zytostatika
  • Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung
  • Hormonelle Empfängnisverhütungsmittel

Lithium als Phasenprophylaktikum

Lithium wird bei bipolarer Störung, Manie oder Depression als Phasenprophylaktikum eingesetzt. Auch zur Steigerung der Wirksamkeit von Antidepressiva wird es verabreicht. Man nennt diese Art der Behandlung dann Augmentation (Vergrößerung/Vermehrung).  Lithium gehört somit nicht zu den klassischen Antidepressiva und wird unter den Namen Hypnorex, Lithiofor, Quilonum und , Quilonorm angeboten. Der Wirkmechanismus von Lithium, das in Form von Lithiumsalzen  verabreicht wird, ist bislang noch nicht hinreichend geklärt. Fest steht wohl so viel, dass es regulierend in die Funktion verschiedener Neurotransmitter eingreift.

Zudem hat Lithium eine relativ enge therapeutische Breite (0,5-1,2 mmol/l). Damit ist der Bereich gemeint, in dem das Medikament so wirkt wie vorgesehen. Darum muss unter der Therapie mit Lithium regelmäßig der Serumspiegel bestimmt werden müssen. Ab 1,5 mmol wirkt Lithium toxisch (giftig). Ab 3,0 mmol können lebensbedrohliche Zustände eintreten.

Lithium Nebenwirkungen

Die wichtigsten Nebenwirkungen von Lithium sind:

    • Tremor, feinschlägig
    • Magenschmerzen
    • Erbrechen, Übelkeit
    • Durchfall
    • Struma
    • Gewichtszunahme
    • Konzentrationsstörungen
    • Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
    • Blutbildveränderung
    • erhöhter Harndrang
    • Verlängerung des QT-Intervalls im EKG (Gefahr von Herzrhythmusstörungen)
    • Blutdruckabfall
Vital bedrohliche Nebenwirkungen insbesondere infolge Intoxikation (Vergiftung) können sein:
    • Kreislaufversagen
    • Krampfanfälle
    • Ohnmachtsanfälle
    • Nierenfunktionsstörungen
    • Gesichtsfeldausfälle
    • Herzmuskelerkrankungen
    • Blutzuckerschwankungen
    • Koordinationsstörungen
    • Psychosen

Antidepressiva Liste mit Namen

Liste Antidepressiva (rein antidepressiv wirkend)

Auch eine Einteilung nach der Wirkung von Antidepressiva ist möglich. Zum Beispiel gibt es da die Antidepressiva Liste rein antidepressiv wirkender Substanzen. Dies ist gleichzeitig auch die größte Gruppe. Zu ihnen zählen eine Vielzahl von im deutschen Sprachraum gebräuchlichen Medikamenten gegen die Depression:

  • Agomelatin
  • Allenopar
  • Alutan
  • Amineurin
  • Amioxid
  • Amitriptylin
  • Anafranil
  • Aponal
  • Ariclaim
  • Aroxetin
  • Aurobemid
  • Aurorix
  • Cipralex
  • Cipramil
  • Citadura
  • Citalich
  • Citalon
  • Citalo-Q
  • Citalopram
  • Citarcana
  • Citor
  • Claropram
  • Clomipramin
  • Cymbalta
  • Dalcipran
  • Deanxit
  • Deprilept
  • Deroxat
  • Dexantol
  • Dixeran
  • Doneurin
  • Doxe
  • Doxepia
  • Doxepin
  • Dutonin
  • Elontril
  • Equilibrin
  • Espadox
  • Felicium
  • Felixsan
  • Fevarin
  • Floccin
  • Flox-Ex
  • Floxyfral
  • Fluctine
  • Fluesco
  • Fluneurin
  • Fluocim
  • Fluox
  • Fluoxelich
  • Fluoxemerck
  • Fluoxenorm
  • Fluoxe-Q
  • Fluoxetin
  • Fluoxetine
  • Fluoxgamma
  • Fluox-puren
  • Flusol
  • Fluvohexal
  • Fluvoxadura
  • Fluvoxamin
  • Flux
  • Fluxet
  • Gladem
  • Harmomed
  • Herphonal
  • Hydiphen
  • Idom
  • Imipramin
  • Insidon
  • Ixel
  • Limbitrol
  • Ludiomil
  • Maprolu
  • Maprotilin
  • Mareen
  • Mianeurin
  • Mianserin
  • Mirta
  • Mirtabene
  • Mirtalich
  • Mirtazapin
  • Mirtazelon
  • Mirtazza
  • Mirtel
  • Moclo A
  • Moclobemid
  • Moclobeta
  • Moclodura
  • Mutan
  • Nefazodone
  • Nortrilenm
  • Noveril
  • Novoprotect
  • Opipramol
  • Parexat
  • Parolich
  • Paroxat
  • Paroxedura
  • Paroxetin
  • Pertofran
  • Pram
  • Pryleugan
  • Reboxetin
  • Remergil
  • Remeron
  • Rudopram
  • Saroten
  • Serital
  • Seropram
  • Seroxat
  • Sepram
  • Sertralin
  • Sinequan
  • Solvex
  • Stablon
  • Stangyl
  • Surmontil
  • Syneudon
  • Tagonis
  • Thombran
  • Tofranil
  • Tolvin
  • Tolvon
  • Trazodon
  • Tresleen
  • Trevilor
  • Trimidura
  • Trimin
  • Trimineurin
  • Trimipramin
  • Tript-Oh
  • Trittico
  • Tryptizol
  • Tryptophan
  • Xeristar
  • Zoloft
  • Zyban

Liste Antidepressiva mit beruhigender Wirkung

Zudem gibt es Präparate, die neben ihrer stimmungsaufhellenden Wirkung auch noch in der Lage sind, beruhigend und ausgleichend zu wirken. Hierzu zählen Vertreter wie etwa:

  • Ardeytropin
  • Ardeydorm
  • Clomipramin
  • Kalma
  • Prozac
  • Strattera
  • Sinquan
  • Tafil
  • Tryptophan
  • Yentreve

Liste Antidepressiva mit antipsychotischer Wirkung

Und dann gibt es in der Antidepressiva Liste auch noch jene, die neben ihrer antidepressiven Wirkung zusätzlich über eine antipsychotische Wirkung verfügen. Dazu Diese können beispielsweise eingesetzt werden, wenn der Patient neben den Depressionen auch noch mit Störungen aus dem psychotischen Formenkreis konfrontiert ist. Im einzelnen heißen sie:

Liste Psychopharmaka mit stimmungsstabilisierender Wirkung

Quellen zu „Antidepressiva Liste mit Namen- Medikamente bei Depression“
psylex.de   deutschesapothekenportal.de   apotheken-umschau.de   Wikipedia  
Foto: pixabay.com

Zuletzt Bearbeitet: 22.12.2024
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