Citalopram – Wirkung und Nebenwirkungen
Citalopram ist ein gängiges Arzneimittel im psychiatrischen Praxisalltag. Daher nehmen es viele Menschen jeden Tag ein. Doch ist man das erste Mal mit Medikamenten dieser Art konfrontiert wird, gibt es nicht selten Vorbehalte und Zweifel. Weil diese Zweifel berechtigt sind, befasst sich dieser Beitrag einmal genauer damit und will so über die wichtigsten Fakten aufklären. Außerdem werde ich der Frage nachgehen: Wie wirkt dieses Medikament und vor allem welche Nebenwirkungen können sich einstellen?
Was ist Citalopram?
Hierbei handelt es sich hierbei um ein Antidepressivum aus der Gruppe der sogenannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Das Medikament wurde von dem dänischen Pharma-Unternehmen Lundbeck entwickelt. Serotonin ist ein wichtiger Botenstoff im Gehirn, der bei Depressionen oftmals nicht in ausreichender Konzentration vorhanden ist. Deshalb wird mit Hilfe von SSRI dafür gesorgt, dass der Serotoninspiegel im Gehirn wieder ansteigt. Somit steht nun ein hoch wirksamer Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer zur Verfügung, der ursprünglich eigentlich zur Behandlung von Epilepsie entwickelt wurde. Zudem wird dieser Wirkstoff auch zur Behandlung von Angststörungen, Posttraumatischen Belastungsstörungen, Borderline-Persönlichkeitstörungen, Zwangsstörungen und Bipolaren Störungen verwand.
Der Wirkstoff ist unter folgenden Handelsnamen in der Apotheke gegen Rezept erhältlich: Cipramil®, citadura®, Sepram®, Seropram®, Cipram®, Citalopram AZU®, citalopram- Apertia®, biomo®, Citalopram-Hexal®, Citalopram-neuraxpharm®, Citalopram-ratiopharm®, Citalopram STADA®, Serital®.
Wie wirkt Citalopram?
Die Tabletten werden einmal täglich, entweder morgens oder abends eingenommen. Weil Citalopram nicht sedierend wirkt, kann es auch morgens verabreicht werden. Empfohlen wird die Einnahme der Tablette mit einem Glas Wasser. Dabei dürfen die Tabletten unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Die antidepressive Wirkung stellt sich, wie bei den meisten Antidepressiva, nicht vor zwei Wochen nach Behandlungsbeginn ein. Zudem empfiehlt der Hersteller die Behandlung auch dann noch etwa 4-6 Monate fortzuführen, wenn der Patient bereits beschwerdefrei ist. Vor allem soll dies einem möglichen Rückfall vorbeugen. Bei der Behandlung einer Panikstörung kann es bis zum Erreichen der gewünschten Wirkung sogar mehrere Monate dauern.
Wenn die Einnahme von Citalopram beendet wird, sollte dies allmählich und in kleinen Schritten erfolgen. Mit anderen Worten – man soll sich aus der Medikation „ausschleichen“. Anderenfalls könnten unerwünschte Absetzsymptome zu Tage treten. Zudem sollte die Absetzphase mindestens ein bis zwei Wochen dauern.
Citalopram Nebenwirkungen
Unter der Behandlung mit diesem Antidepressivum können zum Teil erhebliche Nebenwirkungen auftreten. Wenn dies bei dir der Fall sein sollte, unterrichte bitte sofort deinen behandelnden Arzt und beende die Einnahme. Zudem ist es bei heftigen Beschwerden in jedem Fall ratsam, ein Krankenhaus aufzusuchen. Schwerwiegende Nebenwirkungen können beispielsweise sein: Überempfindlichkeisreaktionen, die mit Angst, Blässe, Blutdruckabfall, schnellem und schwachem Pulsschlag, Bewusstseinseintrübung, Zittern, Atemproblemen oder plötzlichem Anschwellen von Haut und Schleimhaut einhergehen können. Weiterhin berichtet man in seltenen Fällen von einem Serotonin-Syndrom. Dies kann zum Beispiel mit Fieber, Muskelsteifigkeit, starker Erregtheit und Zittern einhergehen.
Häufige Nebenwirkungen von Citalopram
- Benommenheit, Schlaflosigkeit, Kraftlosigkeit, Gähnen
- Aufregung, Nervosität
- zu niedriger oder zu hoher Blutdruck
- Übelkeit,
- Mundtrockenheit
- gesteigerter Appetit, Appetitmangel, Geschmacksstörungen
- Gewichtsveränderungen
- erhöhter Speichelfluss
- Verdauungsstörungen, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung, Durchfall
- vermehrtes Schwitzen
- Schwäche, Kraftlosigkeit
- Schlafstörungen, verändertes Träumen
- Konzentrationsprobleme, Gedächtnisstörung
- krankhafte Unruhe, mit ungewollten heftigen und hastigen Bewegungen
- Ausschlag, Juckreiz, Entzündung der Nasenschleimhaut, Kribbeln auf der Haut
- Störung der Sexualfunktion, zum Beispiel in Form einer verminderten Libido, Impotenz, Orgasmusstörungen
- Menstruationsschmerzen
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen, häufiges Wasserlassen
Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen von Citalopram
- Hochgefühl, Euphorie
- gesteigerte Libido
- ungewolltes Muskelzucken, Krampfanfälle
- Muskelschmerzen (Myalgie)
- allergische Reaktionen
- langsamer Herzschlag (unter 60 Schläge)
- erhöhte Leberwerte
- Husten
- Ohrgeräusche (Tinnitus)
- Lichtempfindlichkeit
- Unwohlsein
- Ohnmacht
Selten auftretende Nebenwirkungen von Citalopram
- Blutung im Magen-Darm-Trakt
- gynäkologische Blutungen
- punktförmige Blutungen oder sonstige Form der Blutung in Haut oder Schleimhaut
- psychomotorische Unruhe, das heißt Unfähigkeit zum ruhigen Sitzenbleiben
- Serotonin-Syndrom (Fieber und Muskelsteifigkeit, starker Erregtheit und Zittern)
- zu geringer Natriumspiegel im Blut (Hyponatriämie) und Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion , das heißt eine Erhöhung des ADH-Spiegels in der Niere führt zu einer vermehrten Rückresorption von freiem Wasser
Mehr zu Antidepressiva, Arten, Wirkung und Nebenwirkung erfährst du hier: Antidepressiva Überblick
Quellen
Wikipedia psylex.de Apotheken-Rundschau hogreve.de Foto: Andreas Carjell / pixelio.de