Schlechte Tage und gute Tage – Cathy und die Depression

Gute und schlechte Tage und Depression

Manchmal da lassen einen die guten Tage vergessen, dass es Depressionen gibt. Manchmal fühlt es sich an, als hätte man ein ganz normales Leben. Aber es gibt eben auch immer wieder schlechte Tage, jene Morgenstunden, die man am liebsten übergehen möchte, als nicht vorhanden ausblenden mag. Und doch sind sie da und dringen tief in unser Bewusstsein mit diesen nicht enden wollenden Ketten von Gedanken. Auch Cathy weiß ein Lied davon zu singen und lässt uns für einen Moment teilhaben an dem Auf und Ab in ihrem Seelenleben. Herzlichen Dank für diesen Einblick in dein Leben, Cathy!


Ob die Depression irgendwann aufhört?

Immer wieder diese Depressionen. Werde ich es irgendwann einmal schaffen, nicht mehr über all meine Gedanken, Entscheidungen, Beziehungen zu grübeln? Manchmal da geht mir das Leben leicht von der Hand. Ich habe tatsächlich dass Gefühl, meine Depressionen überwunden zu haben und mit all meinen Schicksalsschlägen im Reinen zu sein. Ich habe verstanden, dass ich nicht schuld bin an dem, was im Leben so manchmal passiert und ich muss mich auch nicht schuldig dafür fühlen, dass es mir eigentlich so gut geht. Ja, doch manchmal da führe ich ein ganz normales Leben, so wie all meine Freunde das tun. Und doch gibt es dann diese Tage. Diese Tage, die mich zurück auf den Boden der Tatsachen holen und mir zeigen, dass ich noch lange nicht erreicht habe, was ich mir vorgenommen habe.

Da ist sie also wieder, die Bestätigung, dass ich es einfach nicht schaffe meinen Kopf zu beeinflussen. Es fängt dann schon morgens nach dem Aufwachen an. Mir ist nach heulen zumute. Will am liebsten im Bett liegen bleiben, mir die Decke über den Kopf ziehen und in meinem Gedankenstrudel versinken. Es wäre so einfach, sich den Gedanken hinzugeben. An manchen Tagen ist es einfach so unglaublich schwer, sich gegen die eigenen Gedanken im Kopf zu wehren und ihm zu sagen, dass er doch eh nur Lügen erzählt und am besten die Klappe halten soll. Gemeine Lügen.

Immer wieder Gedanken

Warum tut er sowas, warum erzählt er mir solch gemeine Sachen über mich, meinen Freund, meine Freunde und mein Leben? Und ich glaube das auch noch? Ach, bin ich dumm. Dumm, dass ich diese Sachen glaube. Das macht mich dann nur noch wütender auf mich. Hab ich es doch tatsächlich wieder geschafft, mich selbst zu verletzen. Mich selbst zu verletzen und stundenlang über mein Leben nachzudenken. Unentspannt starte ich in den Tag und ein Gedanke folgt dem nächsten. Mein Kopf arbeitet und arbeitet. Ich versuche dann gegen diese Gedanken zu arbeiten. Ich bin dann nicht nur psychisch voll dabei, sondern mein ganzer Körper wird nervös und müde. Das Schlimme es ist aber ja nicht nur, dass ich mich selbst runter ziehe, nein, die Gedanken in meinem Kopf beziehen sich ja auch immer auf die Beziehung zu meinem Freund oder zu Freunden.

Eifersucht

In Bezug auf meinen Freund, bin ich dann eifersüchtig. Ich denke, ich kann keiner anderen das Wasser reichen. Ich denke dann aber auch: Vielleicht wäre es besser, wenn er eine andere Frau kennen lernt. Dann hätte wenigstens er die Chance, glücklich zu sein. Nachdem ich ihm dann diese schlauen Ratschläge unterbreitet habe, fühle ich mich, wer hätte es gedacht, noch schlechter. Was wenn er es wirklich macht? Nun habe ich ihn enttäuscht, nun will er eh nicht mehr mit mir sein. Ach schon wieder habe ich es verbockt. Und so weiter und so fort. Wer Depressionen hat, weiß ja, welch tiefe Kreise die Gedanken ziehen können. Irgendwann hat man dann lauter Knoten im Kopf und weiß eigentlich gar nicht mehr, wohin man wollte oder was man denkt. Dann fühle ich mich meist leer.

Verlustangst

Ich fühle mich leer, müde und total schlapp. Ich schaffe es immer wieder, dass ich mich besser fühle und das geht dann auch einige Zeit gut. Aber warum kommen diese Tage immer wieder und wie gehe ich damit um? Ich weiß, dass es bei mir unglaublich viel mit Verlustangst zu tun hat. Ich habe in meine Leben unglaublich viele wichtige Menschen verloren. Aber ich kann doch nun nicht mein ganzes leben Angst haben, oder? Ich muss doch irgendwie lernen, Menschen wieder zu vertrauen und nicht immer solch tiefe Verletzungen zu spüren. Es werden immer wieder Menschen aus meinem Leben gehen aber muss ich deshalb immer gleich in tiefe Depressionen verfallen?


Quellen zu „Gute und schlechte Tage – Cathy und die Depression“
Foto zu „Gute und schlechte Tage“: pixabay.com

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