Die Macht der Gedanken – Heilung von innen

Macht der Gedanken
Den Gedanken ist es zu verdanken

Wer von uns kennt sie nicht, diese Negativspiralen? Gedankenketten, die scheinbar bis ins Unendliche laufen, die dieses oder jenes Ereignis bis ins letzte Detail vorwegnehmen, die das Schlimmste vorhersehen, nur eines tun sie nicht – sie enden nie gut. Es ist wie ein Programm, das in deinem Kopf abläuft, wie automatisch bestimmt es, was du denkst. Zumeist sind solche Gedankenketten von der Angst motiviert. Du befürchtest, dass es noch schlimmer kommen könnte. Wilhelm Busch formulierte es einmal so: „In Ängsten findet manches statt, was sonst nicht stattgefunden hat.“ Aber nicht nur was du denkst unterliegt dem Fluch des Negativen. Die Macht der Gedanken geht so weit, dass bewusste Gedanken auch unser Unterbewusstsein verändern können.

Bewusste Gedanken bestimmen, wie du dich fühlst. Sie bestimmen was du fühlst, wann du fühlst und wie lange das Gefühl anhält. Aber auch unbewusste Gedanken steuern deine Gefühle. Du denkst nicht unbewusst, glaubst du? Dann achte in Zukunft einmal darauf, wie du reagierst, wenn dir ein Missgeschick passiert. Was sprichst du dann aus? Es sind deine unbewussten Gedanken. Genau genommen ist es das, was du über die Welt und dich selbst glaubst. Es ist das was du von ihr und dir selber hältst. Letztlich ist es die Art, wie du auf dein Leben und dich als Mensch siehst und wie du all dies bewertest. Im Laufe deines Lebens hast du dir, ohne dass es dir bewusst wurde, eine Reihe von Glaubenssätzen zugelegt. Es sind unbewusste Überzeugungen, die festlegen, wie du über dich selbst denkst.

Was du willst

Das Leben hat dich einiges gelehrt. Auf manche dieser Schulmeisterstücke hättest du vermutlich herzlich gern verzichten können, aber das Leben fragt nicht danach, was du nicht willst. Das Leben fragt danach, was du willst. Wenn du dir vornimmst, nicht mehr unglücklich zu sein, denkst du die ganze Zeit an dein Unglück, dass du nun lieber missen möchtest. Wenn du dir vornimmst, nicht mehr zu naschen, dann denkst du die ganze Zeit an die vielen leckeren Sachen, die du dir nun vorenthalten musst. Du kannst nicht einmal zehn Sekunden nicht an ein weißes Brautkleid denken. Probier es aus! Und darum ist es so wichtig, dass du dir deiner unbewussten Gedanken bewusst wirst. Deine Gedanken sind der Schlüssel zu deinen Gefühlen.

Auch wenn wir während unserer depressiven Episoden andere Erfahrungen machen und glauben, wir wären diesen Gefühlen hilflos ausgeliefert – auch die Hilflosigkeit ist nur ein Gefühl und folgt dem, was wir aufgrund unserer Erfahrungen vom Leben halten. Es gibt sogar die Einschätzung, dass die Depression eine erlernte Hilflosigkeit sei. Alles was du willst und auch, was du nicht willst, kannst du auch immer positiv formulieren. Du kannst dir, um bei den angeführten Beispielen zu bleiben, vornehmen, für den Rest deines Lebens glücklich zu sein. Dann malst du dir dein Glück aus, stellst dir vor, was du alles machen wirst.

Oder du denkst darüber nach, gesund abzunehmen und beschäftigst dich gedanklich mit leckeren Alternativen zu kalorienreicher Ernährung.  Du freust dich darauf, dich in Zukunft gesund zu ernähren, dir etwas Gutes zu tun und neue Geschmackserlebnisse zu haben. Dieses Herangehen setzt nun jede Menge positive Energie in dir frei, denn solche Gedanken sind erschaffende Gedanken. Sie erschaffen in Freiheit und Liebe. Und was das wichtigste ist: Sie erschaffen ohne Angst.

Angst bremst aus

Die Angst ist es nämlich, die uns hemmt uns bremst. Sie muss das tun. Die Angst ist auch nur ein Programm, das unseren Gedanken folgt. Wenn wir eine Situation für bedrohlich halten, dann schaltet sich die Angst ein. Kreativ oder gar glücklich können wir nun nicht mehr sein. Unter der Depression ist die Angst bei vielen von uns zu einem ständigen Begleiter geworden. Angst und Depression sind aus meiner Erfahrung immer gepaart. Sie arbeiten sich gegenseitig zu, was eine Zeit lang vermutlich auch gut und richtig ist. Aber irgendwann ist es auch Zeit, in kleinen Schritten weiterzugehen. In allen von uns lebt der Wunsch nach einem Dasein ohne Depressionen. Hier haben wir aus meiner Sicht eine Möglichkeit, etwas zu verändern. Hier haben wir einen Hebel, den wir in Bewegung setzen können. 

Die Macht der Gedanken – Die Gedanken sind frei

„Die Gedanken sind frei!“ tönt es mir in den Ohren. Währen meiner Zeit im Stasigefängnis „Roter Ochse“ in Halle habe ich dieses Lied immer wieder leise vor mich hin gesungen. Die Gedanken sind frei – ich kann denken was ich will. Was ich mir als junger Mann wie selbstverständlich zugestand, scheine ich über die Depression wohl vergessen zu haben. Es wird deshalb Zeit, diese Ressource wieder frei zu legen. Ich habe es schon einmal gekonnt, also kann ich es auch wieder. „Die Gedanken sind frei“ – ich bestimme was ich denke.

Mit meinen Gefühlen ist es ebenso. Es sind meine Gefühle! Ich bestimme, was ich fühle. Wenn du willst, dass ich mich ekele, mich schäme oder wütend werde, wird dir das nur gelingen, wenn ich mich auf dich einlasse. Wenn du mir egal bist, bist du mir egal. Ich bestimme, was ich fühle. Oft geben wir ja anderen Menschen die Schuld daran, wenn es uns schlecht geht. Aber diese Schuld haben sie nicht. Was wäre das auch für eine ungeheure Macht, die wir ihnen geben würden? Diese Macht der Gedanken liegt allein bei jedem selbst.

Andere Menschen lösen maximal ein Gefühl aus, aber welches es sein wird, hängt von unserer Konstitution ab, davon wie wir die Situation bewerten, davon was wir darüber denken. Für unsere Gefühle sind wir selbst verantwortlich. Vielleicht braucht es ein wenig Übung, nach der Durchwanderung eines langen emotionalen Wüstentales, aber wenn es dir gelingt, deine Wünsche positiv zu formulieren, dann wirst du erleben, wie deine positive Energie zunimmt, wie sich irgend wann alles fügt. Du wirst Hilfe bekommen und du wirst erreichen, was du dir vornimmst. Wichtig ist nur, dass du an dein Vorhaben glaubst, dass du von dir und deinem Vorhaben auch tatsächlich überzeugt bist, mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele. 

Die Heilung der Depression kommt von innen

Du warst im Krieg. Der Krieg dauerte viele Jahre. Während des Krieges fielen Bomben. Immer wieder fielen Bomben. Es wurde geschossen und Granatsplitter pfiffen durch die Luft. Es dröhnt in deinen Ohren. Du hörst das Heulen der Sirenen und das Jaulen der herannahenden Flugzeuge. Menschen schreien auf. Kinder wimmern. Es ist eine Zeit ohne Hoffnung, ohne Hilfe, ohne Freude. Ja, es ist eine Zeit ohne Wärme, ohne Liebe – eine Zeit der Angst. Es ist eine Zeit ohne Zukunft.

Die Dinge ändern sich

Irgendwann ist der Krieg vorbei. Doch deine Angst will nicht nachlassen. Was, wenn die Sirene doch gleich wieder losgeht? Was, wenn hinter der nächsten Ecke geschossen wird? Für dich hört der Krieg nicht so einfach auf, weil du über eine lange Zeit die Welt so wahrgenommen hast, tust du es auch weiterhin. Du bist programmiert. Dein Programm heißt Hilflosigkeit und Unglück. Für die Zeit des Krieges war das ein gutes Programm. Es hat dich überleben lassen. Aber nun? Ich finde es richtig, dass du zunächst vorsichtig bist und niemandem traust. Aber es ist dein Leben, dass du auf diese Weise beschneidest. So wie du entscheidest, daran zu glauben, nichts tun zu können, hilflos zu sein, Opfer zu sein, so kannst du dich jetzt auch entscheiden, etwas anderes zu glauben. Erinnere dich an die Zeit, da du deine Ressourcen für dich einzusetzen in der Lage warst.

Erinnere dich an deine Stärken. Sie warten darauf, wieder zum Einsatz zu kommen, denn auch sie sind Teil deiner Persönlichkeit. Gesund zu werden, ist leider kein Geschenk, es ist ein Verdienst. Nicht Pillen können dich gesund werden lassen und auch keine Therapien. Sie alle können dich nur unterstützen auf deinem Weg aus der Depression. Eine Heilung der Depression von außen ist nicht möglich. Eine Heilung der Depression ist nur von innen heraus möglich. Und wie so oft fängt auch hier jede Veränderung im Kopf an. Es sind deine Gedanken, die deine Welt verändern können…

Quellen zu „Die Macht der Gedanken und die Depression“
Foto zu „Die Macht der Gedanken und die Depression“: Klaus-Uwe Pacyna / pixelio.de

kraft der gedanken

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