Depression Müdigkeit und Schwere

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Depression und Müdigkeit

Es ist etwas, das vermutlich alle kennen, die unter einer schweren Depression zu leiden haben. Alles fühlt sich so unendlich schwer an. Selbst der eigene Körper wird einem zu schwer, zu anstrengend und schließlich egal. Es ist diese tiefe Müdigkeit, die alles Leben aus einem heraus zieht. Angehörige stehen dann oft ratlos daneben und verstehen die Welt nicht mehr. Vielleicht kann da Cocos Leserbrief weiterhelfen? Coco beschreibt sehr anschaulich, wie sich die schwere Müdigkeit für sie anfühlt.


Wenn ich sehr sehr müde bin

Diese tiefe Müdigkeit schleicht sich über Nacht in mein Gehirn, nimmt Besitz von meinem ganzen Körper. Einfach mal eben so! Ein Alptraum geht meist voraus, ich komme morgens zu mir, geweckt von schrecklichen Bildern des Traumes, ich kann sie noch lange sehen, sie kreisen in meinem Kopf, Schwere macht sich breit, Wasser fließt in meine Augen, alles ist still, ich kann kaum atmen, mein Herz nicht hörbar, so leise und schwach schlägt es vor sich hin, es wirkt mehr und mehr erdrückend, wie in einem riesigen Schraubstock, der sich langsam schließt!

Schwer wie Blei

Mein Körper schwer wie Blei, jede Bewegung wird zu einer Herausforderung, ICH WILL STERBEN, durchflutet es meine Gedanken und nimmt Besitz meines ganzen Körpers! Ich will aufhören zu atmen, ich will nicht mehr, ich habe keine Lust mehr, ich will nur noch, dass es endlich ein Ende hat, diese verdammten Qualen! Alles ist erdrückend schwer, die Last ist so groß, als läge ich in einer Presse! Es gibt kein Entrinnen, einfach nur noch liegen, nichts geht mehr, noch nicht einmal mehr reden ist möglich, nur die Tränen fließen unentwegt und leise vor sich hin, wie ein kleines Bächlein, rinnt es aus meinen Augen! Nichts geht mehr, gar nichts!

Ich quäle mich

Und so quäle ich mich den ganzen Tag im Bett hin und her! Ich empfinde keine Bedürfnisse, keinen Hunger, keinen Durst, keine Liebe, keine Hoffnung, nichts! Ich fühle mich im lebendigen Leib “ wie TOT“. Hätte ich an diesen Tagen einen Sterbe-Knopf zum Drücken, würde ich Ihn drücken! Hemmungslos, ohne darüber nach zu denken, wem oder was es denn Schaden könnte, ich würde es tun! Dazu wäre ich in diesem Moment gerade noch imstande, alles andere wäre zu aufwendig, zu kräftezehrend! Es gibt nichts, wie ich mir in dieser Zeit da raus helfen könnte, also lasse ich es über mich ergehen. Wie ein Tsunamie rollt es über mich hinweg, wie ein dicker Lavafluß, heiß und kalt und vernichtend fühlt es sich an! Ich kann nichts tun, ich fühle mich, wie gelähmt, ausgeliefert, machtlos, hilflos…

Müdigkeit abwarten

Ich kann nur abwarten…, bis diese Phase von allein wieder verschwindet. Das ist alles, was ich tun kann. Ich fühle mich unendlich und tief, sehr sehr müde, schwach, kraftlos und bewegungsunfähig, handlungsunfähig! Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, da raus zu kommen, aber die habe ich leider nicht mehr: Das ist ein Mensch, ein Mensch, der mich versteht und begreift, was in dieser Situation zu tun ist, ein Mensch der mich in dieser Situation hält, mich aushält! Mich raus reißt aus dem Strudel, der mich in die Tiefe zieht, mich auffängt in dem freien Fall, ein Fels in der Brandung! Dem ich vertrauen kann, daß er gerade dann standhaft bleibt! Dem ich meine Hand reichen kann und er sie hält, wenn ich gerade ertrinke und es so nötig brauche.

Das passiert sooft, circa zweimal in der Woche alle 14 Tage.! Und das seit 2011! Auslöser war: Ein lieber Mensch war gestorben, eine Frau. Sie hätte meine Mutter sein können!

Ja, seit her denkt es oft in mir: ICH WILL STERBEN, ICH BIN MÜDE, unsagbar MÜDE!

Coco Rosie

Quellen zu „Depression Müdigkeit und Schwere“
Foto: clipdealer.de

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