Bündnis gegen Depression in Berlin – Das Spezialistennetzwerk

Bündnis gegen Depression

Lobenswert – In Berlin schloss man ein Bündnis gegen Depression

Neuesten Medienberichten zufolge hat man jetzt in in Berlin das bundesweit erste Spezialistennetzwerk zur ambulanten Versorgung von psychisch Kranken ins Leben gerufen. An diesem Bündnis gegen Depression sind die Krankenkasse DAK-Gesundheit und die Psychiatrie Initiative Berlin Brandenburg PIBB) beteiligt. Ziel ist es, die Arbeitsfähigkeit psychisch Kranker zu erhalten oder diese möglichst schnell wieder herzustellen. Laut PIBB-Chef Norbert Mönter beteiligen sich bereits circa 25 Ärzte, 20 Sozio- und sieben Psychotherapeuten sowie mehrere Reha-Sport-Einrichtungen an diesem neuen Netzwerk. Sie sollen Betroffene durch gezielte Behandlungen und soziotherapeutische Maßnahmen bei der Bewältigung ihrer Probleme unterstützen.


Bündnis gegen Depression verbessert Früherkennung

Nach einer Statistik der DAK sind in den letzten sechs Jahren in Berlin die Ausfalltage wegen Depressionen und anderer Seelenleiden um 30 Prozent gestiegen. Dies berichtete Gabriela Slawik, Vertragschefin der DAK-Gesundheit für Berlin und Brandenburg. Neben den zunehmenden Anpassungs- und Belastungsstörungen, affektiven Erkrankungen und Angststörungen werde immer häufiger auch das Burn-out-Syndrom diagnostiziert. Körperliche Symptome führten mitunter dazu, dass die Ursache der Erkrankung zunächst nicht erkannt und therapeutische Maßnahmen deshalb nicht oder auch zu spät eingeleitet würden. Der Patient verspüre dann trotz Behandlung keine Besserung. Häufig verschlimmere sich das Leiden der Betroffenen weiter. Diesen Kreislauf wolle man mit dem neuen Angebot durchbrechen, so Slawik. So umfasse das Behandlungsprogramm die gegebenenfalls erforderliche medikamentöse Einstellung ebenso wie fünf psychotherapeutische Einzelsitzungen und 14 Gruppen­sitzungen. 

Frühe Intervention gegen Depression

Während Einzelgespräche vorrangig dazu dienen, die Krankheitsauslöser zu identifizieren und erste Orientierung zu ermöglichen, erlernen die Teilnehmer der Gruppentherapie Methoden und Strategien zum besseren Umgang mit der Erkrankung und deren auslösende Faktoren. Darüber hinaus gibt es ein ergänzendes Sportangebot. Ein Schritt in die richtige Richtung, wie ich finde! Kompetenzen müssen gebündelt werden und möglichst frühzeitig zum Einsatz kommen. Bislang ist es in Deutschland immer noch überaus schwierig, als psychisch Kranker einen Therapieplatz zu bekommen.  Einen Platz in einer Akutstation bekommt man sofort, aber wer will dahin? Akutstation heißt doch mehr oder weniger: Tschüss meine alte Welt – jetzt wissen es alle! Ich habe es mehrfach erlebt, dass die Kündigung gleich ins Krankenhaus verschickt wurde. Das ist kein guter Anfang! Aber in der Regel ist so der Anfang.

Qualitätsstandard für Psychotherapie fehlt

Auch gibt es meiner Meinung nach in Deutschland keinen Qualitätsstandard für Psychotherapie. Auf der Skala von 1-10 habe ich schon vieles erlebt. Zum Glück war meine erste Therapie eine glatte 10! Über Qualität können wir im Grunde noch gar nicht richtig reden, weil es nicht einmal genügend kassenzugelassene Psychotherapeuten gibt. Man kann als Patient froh sein, wenn man binnen eines Jahres überhaupt einen ambulanten Therapieplatz bekommt. Ein Zustand, den die Krankenkassen interessanterweise selbst steuern – Therapeuten gibt es meines Wissens genug. Es gibt noch viel zu tun im Psychotherapieland Deutschland!

Nicht jede Therapie hilft auch

Ich selbst verzichte heute auf Psychotherapie, weil es mir ohne eine solche deutlich besser geht. Das mag daran liegen, dass ich wieder alles perfekt verdränge, das mag aber auch daran liegen, dass manch Therapeut nicht sensibel genug mit schwierigen Themen umgeht. Das heißt jetzt auch nicht, dass ich nie wieder eine Therapie machen werde. Jedoch wenn, dann nur bei einem Spezialisten für Depressionen und traumatische Erfahrungen. Ich bin vorsichtig geworden und möchte schützen und erhalten, was ich bis heute erreicht habe.

Quellen zu Neues Bündnis gegen Depression
aezteblatt.de   Foto: Jorma Bork / pixelio.de
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