Über den Autor Benno Blues

Blog über Depressionen

Mein Name hier im Blog über Depressionen ist Benno Blues. Meinen richtigen Namen würde ich lieber nennen, weil es das Ganze authentischer machen würde. Anfangs tat ich das auch. Aus notwendig gewordener Rücksicht auf die Privatsphäre meiner Familie, insbesondere meiner geschiedenen Frau, meiner Kinder und all der Menschen, die ich in meinen Beiträgen persönlich erwähne, bin ich aber irgendwann dazu übergegangen, mit einem Pseudonym zu arbeiten. Ich hoffe, dies tut der Glaubwürdigkeit meiner Ausführungen keinen Abbruch. Ich bin Jahrgang 60 und verheiratet in dritter Ehe. Vier Kinder sind neben meiner Frau die wichtigsten Ankerpunkte in meinem Leben. Überhaupt bedeutete mir Familie schon immer viel. Familie war schon immer mein Lebensmittelpunkt.


Mein beruflicher Weg

Ich bin von Beruf Techniker, seit 2009 aber vorzeitig in Rente, eben wegen meiner Depressionen. Aus gegebenem Anlass habe ich mich viel mit der Psyche des Menschen beschäftigt und damit, was Beziehung immer wieder einmal schwer macht. Nicht zuletzt ist daraus ein neuer Beruf geworden. In 2018 habe ich eine Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie abgeschlossen und helfe nun anderen Menschen bei der Bewältigung ihrer seelischen Probleme in eigener Praxis.


Nicht nur virtuell

Ich lebe eher zurückgezogen auf dem Land in einem kleinen Ort in der Nähe von Cuxhaven (Nordsee) und genieße dort die Ruhe und die viele frische Luft. Auch wenn mich die meisten Besucher dieses Blogs vermutlich nie persönlich erleben werden, bin ich doch keineswegs nur virtuell. Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut, ein Mensch der lieben, aber auch verletzen kann, ein Mensch, der Fehler hat und Fehler macht.


Meine Stasi-Akte

Was für viele ehemalige DDR-Bürger zutrifft, trifft auch für mich zu. Es gibt eine Stasiakte über mich. Sie hat den Titel OV „Schreiber“, also operativer Vorgang „Schreiber“. Irgendetwas muss wohl früher schon in mir gesteckt haben, dass es mir eher lag, mich mittels des geschriebenen Wortes auszudrücken. Was die Stasi sonst noch mit diesem Blog über Depressionen zu tun hat? Auch das wirst du hier erfahren…


Warum ein Blog Depression?

Ich hätte ja auch über das Züchten von Hühnern schreiben können oder das Einrichten eines Meerwasseraquariums. Ich hätte über das Angeln schreiben können, über das Anlegen und Pflegen eines Gemüsegartens oder das Töpfern für Anfänger. All dies tat ich nicht, obwohl mir auch diese Themen etwas bedeuten. Zwei Gründe sehe ich im Wesentlichen, die dafür verantwortlich sind:

1. Grund – Die Depression ist mein Thema

Viel zu lange habe ich sie verdrängt, viel zu lange geschwiegen. Viel zu lange habe ich mich als Versager gefühlt und dafür geschämt. Die Depression will gefühlt, ja vielleicht sogar zelebriert werden. Die Depression will mir etwas sagen und das heißt, ich darf sie nicht wegschicken. Ich muss mir Zeit nehmen und mich auf sie einlassen. Ich muss versuchen, ihre Sprache zu erlernen und herausfinden, welche Botschaft sie an mich richtet. Die Depression ist nicht mein Feind, wie ich anfangs dachte. Sie ist nicht diejenige, die zerstört. Sie ist die Beschützerin meines Lebens. Der Destruktive war ich selbst. Ich ließ es zu, dass mein Leben den Bach hinunter ging. Lange Zeit habe ich verdrängt, gebilligt und akzeptiert – viel zu lange, viel zu oft, viel zu selbstlos. Ich hatte mein Selbst verloren. Ich lebte angepasst.

Unzufrieden und angepasst

Ich war unzufrieden, aber angepasst. „Man kann ja eh nichts machen!“, hieß meine Bilanz in Situationen, die mir Unbehagen bereiteten. Irgendwann kam es dann, wie es kommen musste. Ich erlitt einen Nervenzusammenbruch. Die meisten nennen es heute lieber Burnout. Zusammenbruch klingt so nach Schwäche, ebenso wie Depression. Aber ich nenne es lieber Zusammenbruch, weil, wie ich finde, dass es kein anderes Wort es besser ausdrücken kann. Man brachte mich auf die geschlossene Station eines Psychiatrischen Krankenhauses. Dort erfuhr ich erstmals von meinen Depressionen. Das war im Januar 2007. Inzwischen habe ich die Höhen und Tiefen einer Depression mehr oder minder bewusst erlebt und weiß, wovon ich spreche. Ich habe Therapien gemacht, stationäre und ambulante, hatte Akutaufenthalte in Kliniken, aber auch immer wieder gute Zeiten zwischendurch.

Therapiemüde

Irgendwann war ich einfach müde geworden von den vielen Therapien. Ich hatte den Eindruck, nicht mehr weiter zu kommen, nichts Neues mehr zu erfahren. Dies war die Zeit, in der ich begann, mich bewusst selbst mit dem Thema meiner Depression zu befassen und ohne Anstoß von außen in Form eines Therapeuten. Und so beschloss ich, die Auseinandersetzung in Form eines Blogs öffentlich zu führen. Die Öffentlichkeit war mir insofern wichtig, dass ich darüber meine Scham überwinden konnte und meiner Grundstruktur des „Verdrängers“ etwas entgegen zu setzen hatte. Und natürlich konnte ich so meinen narzisstischen Anteil bedienen und auch das Kind in mir, das noch immer nach Anerkennung (vornehmlich  nach der seines Vaters) sucht. Dieser Blog über Depressionen ist so zu einer wichtigen Eigentherapie für mich geworden.

2. Grund – Ich möchte Menschen helfen

Als es mir schlecht ging, machte ich mich auf die Suche nach Informationen. Was war los mit mir? Gibt es denn keinen Menschen, dem es ähnlich geht wie mir? Kann mir denn niemand einen Tipp geben? Ich suchte Anschluss, Zuspruch, Hilfe. Ich suchte Menschen, die mich verstanden. Aber da war nichts zu machen. Fehlanzeige! Ich schrie es hinaus in den Äther, immer wieder: „Ich kann nicht mehr!“ Aber all meine Suchanfragen blieben ohne Ergebnis. Ich schien allein zu sein mit meinen Problemen und so fühlte ich mich auch – allein und unverstanden. In jener Zeit schwor ich mir, dass ich einmal selbst eine solche Seite einrichten würde, sollte es jemals passieren, dass es mir besser ginge.

Zurück ins Leben

Der Tag kam. Irgendwann ging es mir besser. Irgendwann begann ich, meine Geschichte aufzuschreiben. Und ich bekam Feedback. Ich erhielt Kommentare zu den veröffentlichten Beiträgen, aber auch Emails. Mir wurden Fragen gestellt. Manches Mal wurde mir auch einfach nur gedankt. Ich durfte erleben, dass es mir gelungen war, Menschen zu erreichen. Das war eine großartige Erfahrung für mich, denn irgendwie hatte ich mit dem Thema Menschen schon abgeschlossen. Nun aber kam frischer Wind in mein Leben. Was ich tat, war nicht nur für mich, sondern auch für meine Mitmenschen gut. Ich machte meinen ersten Schritt zurück ins Leben, zurück in die Gesellschaft. Später sollten dann noch weitere Schritte folgen.


Eine Anlaufstelle für Depressive und Angehörige

Inzwischen ist dieser Blog Depression zu einer kleinen Institution geworden. Ich sehe in ihm eine Anlaufstelle für Menschen in Not, Menschen mit Depressionen oder Angehörige von Depressiven, deren Not nicht minder groß ist. Aber auch Schüler und Studenten kommen hierher, um zu erfahren, was es bedeutet, an der Depression erkrankt zu sein. Es ist eine Seite gegen die Scham, gegen Stigmatisierung und Diskriminierung. Es ist eine Seite, die Vorurteile gegenüber Depressiven abbauen will, die informieren will, die Verständnis fördern will. Zahlreiche offizielle Seiten, Seiten von Ärzten oder Psychologen, befassen sich mit dem Thema Depression. Es gibt aber leider viel zu wenig Seiten, die die Krankheit aus Sicht eines Betroffenen oder Angehörigen beleuchten und es gibt meiner Meinung nach immer noch zu wenig Seiten, die dies mit einfachen, leicht verständlichen Worten tun.

Die Depression erklären

Viel zu oft und viel zu schnell verlieren sich die Experten in ihrer Fachsprache und dann lese ich nach dem ersten Absatz nicht mehr weiter, weil es mir zu anstrengend ist. Normale Menschen haben eine andere Sprache und sie wollen auch nicht zu Psychiatern oder Psychologen werden. Sie wollen nur sich selbst und die Depression verstehen. Auch dazu soll dieser Blog über Depressionen beitragen.


Werbung im Blog Depression

Das Betreiben eines Blogs über Depressionen ist leider auch mit einigen Kosten verbunden, wie Kosten durch Internet, Domain, Lizenzen und dergleichen. Mit der geschalteten Werbung finanziere ich dieses Projekt. Ich verzichte jedoch auf den Einsatz aggressiver Werbung wie Popups oder Overlays. Dennoch geht es nicht ganz ohne. Wenn du meine Arbeit hier unterstützen magst, ohne dafür zusätzlich Geld auszugeben, dann wäre ich dir dankbar, wenn du die eingeblendete Werbung künftig nicht als etwas Störendes, sondern als gegeben und notwendig, als Blog erhaltend und damit wohlwollend betrachten könntest.


Beipackzettel Blog Depression

Ich schreibe hier, weil die Depression mein Thema ist, ich seit Jahren davon betroffen bin und sich seither mein Leben doch ziemlich verändert hat. Ganz am Anfang meiner „Depressionskarriere“ sind wir in einer Therapiestunde darauf ausgerichtet worden: Werden sie ihr eigener Experte! Damals wusste ich nicht, was die von mir wollten, inzwischen habe ich viele Erfahrungen sammeln können und so eine Menge dazu gelernt. Als mein eigener Experte trete ich heute nun hier auf und gebe meine Erfahrungen gern weiter. Ich erlebe täglich, dass der Bedarf für solch ein Informationsangebot groß ist und das beflügelt mich, dabei zu bleiben. Für den einen mag es von Nutzen sein, was ich schreibe, für den Anderen nicht. Weder kann ich irgendwelche Garantien geben, noch erhebe ich Anspruch auf Vollständigkeit und Allgemeingültigkeit meiner Ausführungen.

In guter Absicht im Blog Depression

Eines jedoch kann ich mit Fug und Recht behaupten: Ich führe diesen Blog über Depressionen nach bestem Wissen und Gewissen und in guter Absicht. Was ich hier anbieten kann, sind meine persönlichen Ansichten, Erfahrungen und Meinungen. Es ist meine Wahrheit. Aber all dies sind nur Angebote. Suche dir heraus, womit du etwas anfangen kannst. Suche dir heraus, was du gebrauchen kannst, wie in einem richtigen Laden. Du musst auch gar nichts kaufen, mir gar nichts abkaufen. Es bleibt deine freie Entscheidung. Aber solltest du etwas für dich gefunden haben, dann sag es gern weiter, denn das Thema Depression geht alle etwas an.

Herzlich Willkommen im Blog Depression mit integriertem Forum! Fühl dich wohl hier und komm gerne wieder!

Benno Blues

Quellen zu „Depression Blog“
Foto: Benno Blues

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