Verhaltenstherapie der Depression

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Was ist eine Verhaltenstherapie und wie funktioniert sie? Die kognitive Verhaltenstherapie zählt nicht umsonst zu den anerkanntesten Heilverfahren in der Psychotherapie und erzielt auch bei der Behandlung von Depressionen recht gute Erfolge. Es gibt je nach Krankheitsbild verschiedene Ausprägungen dieser Psychotherapie, die zur Anwendung kommen können. Im Fall von zu behandelnden Depressionen ist das zumeist die Rational-Emotive-Therapie als eine Form der Kognitiven Verhaltenstherapie. Kognitiv heißt, das Erkennen, also das Wahrnehmen und Denken, zu nutzen.


Was ist kognitive Verhaltenstherapie

Rational-Emotive-Therapie bedeutet soviel wie über die Ratio, also das Denken, zu neuen Emotionen, also Gefühlen, zu kommen. Bei einer kognitiven Verhaltenstherapie von Depressionen (KVT) geht es nicht darum, das Dasein bis in die kleinste Struktur hinein zu analysieren. Alle verhaltenstherapeutischen Verfahren sind problem-, und zielorientiert. Man geht davon aus, dass ungünstige, problematische Verhaltensweisen erlernt wurden und deshalb durchaus auch durch andere ersetzt werden können. Die Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT) ist eine sowohl gesprächs- als auch verhaltensorientierte Methode. Im Mittelpunkt steht dabei der Patient, der sich selbst im Weg steht. Er hat Schwierigkeiten damit, von inneren Einstellungen und Gefühlen an der Erreichung seiner Ziele gehindert zu werden. Es fehlt ihm strikt an einer geeigneten Strategie, seine Bedürfnisse zu erfüllen. Wobei die Betonung auf „geeignet“ liegt. Er hat es einfach nicht anders gelernt und verfällt immer wieder in seine alten, zum Teil kindlichen Denk- und Verhaltensmuster.

Wie funktioniert KVT genau?

Dem Patienten wird nun im Verlauf der Verhaltenstherapie klar gemacht, dass man diesem Leiden nicht hilflos ausgeliefert ist, sondern mit Hilfe der eigenen geistigen Kräfte erlernt werden kann, Gefühle und Verhalten zu steuern. Dabei setzt die Therapie an aktuellen und auch vergangenen Konflikten auf der Einstellungs-, Gefühls- und Verhaltensebene an. Die Verhaltenstherapie ist in drei Phasen unterteilt:

  1. Erkennen der sich ständig aufdrängenden Gedanken als Ursache für negative Emotionen.
  2. Untersuchung der gemachten Wahrnehmungen und daraus folgenden Denkweisen und Einstellungen und Bewertung auf ihre Angemessenheit hin.
  3. Erarbeiten alternativer Verhaltensweisen durch neue Interpretationen und dem Erreichen anderer Einstellungen

Im Gegensatz zur tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie ist es bei der Verhaltenstherapie nicht notwendig, die Entstehung des Problems in allen Einzelheiten nachvollziehen zu können. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass psychische Erkrankungen auch dann geheilt werden können, wenn die Entstehung nur teilweise bekannt ist. Es geht ausschließlich darum, unvorteilhafte Verhaltensweisen, gegen geeignetere auszutauschen. Neues Verhalten kann erlernt werden. Und genau das will Psychotherapie erreichen.

Verhaltenstherapie – eine gute Methode

Ich will nicht sagen, dass das ein leichter Weg ist. Aber ich habe Psychotherapie immer dann als besonders anstrengend erlebt, wenn sie mich auch weiterbrachte. Psychotherapie heißt, sich verstehen lernen, Verhalten zu ändern und sich im neu erlernten Verhalten zu üben, ja es regelrecht zu trainieren, bis es ganz von allein funktioniert. Psychotherapie kann man mit der Fahrschule vergleichen. Ich erfahre etwas über Zusammenhänge und lerne, meine Kenntnisse dafür einzusetzen, etwas zu bewegen. Das ist am Anfang recht mühsam. Jeder Tritt auf die Kupplung muss bedacht sein. Aber durch Üben, Üben, Üben geht es dann irgendwann in Fleisch und Blut über. Das neue Verhalten sitzt und hat sich durch neue Vernetzungen im Gehirn einen festen Platz erobert. Wir müssen nicht mehr daran denken, die Kupplung zu treten. Wir tun es. So ist es mit neuen Denk- und Bewertungsmustern durch die Verhaltenstherapie möglich, zu neuem Verhalten zu kommen.

Verhaltenstherapie besser als bloße Analyse

Das neue Verhalten funktioniert dann unbewusst und ohne dass es Anstrengung kostet. Es ist weiter Weg bis dorthin, aber ein durchaus lohnender. Ich halte die Verhaltenstherapie gerade für depressive Menschen für besonders geeignet, weil sie mehr dem Leben zugewandt ist. Sie beschäftigt sich eher mit aktuellen Problemen und sucht nach neuen Bewältigungsmöglichkeiten. Sich immer nur mit der Vergangenheit zu befassen und sie bis ins Kleinste zu analysieren, halte ich da im Vergleich tatsächlich für weniger zielführend.

Quellen zu Verhaltenstherapie bei Depression
Foto: Dr. Stephan Barth / pixelio.de

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