Tageslichtlampe bei Depression – Erfahrungen

Tageslichtlampe Depression Erfahrungen

Tageslichtlampe – Wenn sich die Stimmung nicht heben will

Wir Menschen sind nicht nur aus Sternenstaub gemacht, wir sind auch allesamt Sonnenkinder. Ohne die Sonne könnten wir nicht leben. Sie nährt und wärmt uns, sie belebt unsere Sinne und steigert unser Wohlbefinden. Die Sonne steht völlig zu Recht im Zentrum unseres Planetensystems. Auch bei der Behandlung der Depression kann das Sonnenlicht gute Dienste leisten. Sich täglich eine Stunde den wohltuenden Sonnenstrahlen auszusetzen, hebt deutlich die Stimmung. Aber auch wenn die Sonne einmal nicht scheint, müssen wir nicht auf die gesunden Lichtwellen verzichten. In so einem Fall kommen sie eben ersatzweise aus der Steckdose, mithilfe einer sogenannten Lichtdusche, bzw. Tageslichtlampe. Wie aber wirkt Lichttherapie im Fall einer Winterdepression oder klassischen Depression genau und worauf kommt es dabei an? 


Lichttherapie und Erfahrungen mit Tageslichtlampen bei Depression

Es gibt zwei Wege aus der Dunkelheit: Entweder du machst Licht, dort wo du bist, oder du gehst in die Sonne. (Seneca)

An und für sich war ich schon immer ein wetterfühliger Mensch. Ich liebe es, wenn die Sonne scheint. Sie vermag meine Stimmung mehr anzuheben als alle noch so teuren Antidepressiva. Trübe Tage hingegen drücken mich nach unten. Ein Zusammenhang, den wohl alle Menschen mehr oder minder von sich kennen, ob sie nun zu Depressionen neigen oder nicht. Die dunkle Jahreszeit, besonders ab November, ist mir deshalb weniger willkommen, da ich ja ohnehin schon mit einer andauernden Grundschwere zu kämpfen habe.

Bushaltestellen mit Lichpaneelen

Da fiel mir neulich ein Artikel in die Hände, in dem berichtet wurde, dass in der nordschwedischen Stadt Umeå 30 Bushaltestellen mit Lichttherapie-Paneelen ausgestattet werden. Weil die nördlichen Länder im Winter stets nur wenige Stunden Tageslicht haben, waren Ideen für den Kampf gegen die schlechte Stimmung gefragt. In dieser Jahreszeit fühlt man sich müde. Da wirke eine Extradosis Licht wie ein Energieschub, so die Organisatoren der einzigartigen Aktion mit dem Motto „Lichttherapie bei Depressionen“

Warum Lichttherapie bei Depressionen?

Weshalb eigentlich wird eine Lichttherapie bei Depressionen empfohlen? Forscher wissen es seit langem: Der Mangel an Tageslicht kann mit eine Ursache für die Depression sein. Die dunkle Jahreszeit macht vielen Menschen zu schaffen. Sie werden melancholisch, manche von ihnen sogar traurig. Sie fühlen sich antriebslos und lustlos. Anderen Menschen gehen sie verstärkt aus dem Weg und ziehen sich immer mehr in ihre eigenen vier Wände zurück. Das alles sind klassische Anzeichen für eine Depression. Dabei müssen die Betroffenen nicht einmal unter einer diagnostizierten klassischen Depression nach ICD-10 leiden.

Alle brauchen Licht

Seelisch völlig gesunde leiden unter dem fehlenden Sonnenlicht ebenso wie depressive Patienten. Auch ich leide Jahr für Jahr während der Wintermonate ganz besonders unter meinen Depressionen und das geht nicht nur mir so. Viele Betroffene haben mir berichtet, dass sie sich gerade während der dunklen Jahreszeit nicht ausreichend medizinisch versorgt fühlen. Beim Thema „Behandlung von Depression“ stecken wir in Deutschland leider noch in den Kinderschuhen, weshalb es immer wieder Anlass zu Kritik gibt. Auch sind Antidepressiva kein Wundermittel sondern unterstützen lediglich den Heilungsprozess.

Ganzheitliche Sichtweise

Es ist an der Zeit, einen Wandel in der Psychiatrie anzumahnen. Es ist an der Zeit, den Menschen wieder ganzheitlich zu betrachten, wie es einst Medizinmänner und Schamanen taten. Der Gefühlswelt der Menschen wird im modernen Medizin-Zeitalter immer noch nicht gebührend Aufmerksamkeit geschenkt. Deshalb bleiben die wirklichen Ursachen von Erkrankungen oftmals unentdeckt. Wird die Depression mit künstlichem Tageslicht behandelt, entspricht dies zwar auch keiner ganzheitlichen Behandlung, ist aber ein Schritt in die richtige Richtung. So wird der Mangel an natürlichen Ressourcen, wie Licht Luft und Bewegung entgegen gewirkt und eben nicht nur rein chemisch behandelt, wie es überwiegend noch der Fall ist.

Lichttherapie bei Winterdepression

Wenn Personen in diesem Ausmaß auf die Herbst- und Wintermonate reagieren, spricht man von einer Winterdepression, unter Fachleuten SAD (saisonal abhängige Depression) genannt. Der Volksmund spricht hier auch gern vom Winterblues. Der Nachteil dieser Form von Depressionen, nämlich dass sie sich bei den betroffenen Patienten unvermeidbar mit den kürzer werdenden Tagen einstellt, ist auch ihr Vorteil. Nach der Wintersonnenwende geht es zumeist wieder aufwärts und mit dem Frühling verschwindet die Winterdepression genauso heimlich, wie sie gekommen ist. Die eher einfachen Winterdepressionen sind zwar nicht mit schweren Depressionen vergleichbar, aber das ist eben auch ihr Vorteil.

Besserung durch Tageslicht

Sie lassen sich mit speziellem Licht recht eindrucksvoll abmildern. Arztpraxen und Krankenhäuser bieten inzwischen auch eine sogenannte Lichttherapie bei Depressionen an. Auch in Deutschland ist dies möglich. Untersuchungen zur Winterdepression haben ergeben, dass von zehn mit einer Lichttherapie an Depression erkrankte Patienten sechs bis neun innerhalb weniger Wochen eine Verbesserung ihres Gemütszustandes verzeichnen konnten. Es gilt hier jedoch auch, wie für jede andere Therapie: Lichttherapie bei Depressionen kann, muss aber nicht helfen.

Die Wirkungsweise der Lichttherapie

Der Wechsel von hell und dunkel, von Tag und Nacht beeinflusst die innere Uhr und damit das Leben von Mensch und Tier. Fortpflanzung, Winterschlaf, Appetit, Wohlbefinden und Schlaf werden so gesteuert. Dabei ist die Tageslänge von zentraler Bedeutung. Wenn die Tage im Herbst kürzer werden, bewirkt dies einen höheren Melatoninspiegel im Körper. Melatonin ist ein Hormon, dass den Schlaf regelt. Dieser überaus sinnvolle Mechanismus bewirkt, dass wir abends müde werden, wenn es dunkel wird. Ein ständig erhöhter Melatonin-Spiegel kann jedoch zu einer saisonal abhängigen Depression führen. Das helle Licht der Tageslichtlampe bringt bei richtiger Anwendung die innere Uhr wieder in Takt und sorgt gleichzeitig dafür, dass Serotonin wieder in höherer Konzentration vorliegt.

Serotonin sorgt für gute Stimmung

Serotonin ist ein unser sogenanntes „Wohlfühl- oder Glückshormon“. Ohne ausreichend Serotonin sind wir schlecht gelaunt, ängstlich oder eben depressiv. Lichttherapie findet inzwischen neben der Behandlung der Winterdepression ebenso erfolgreich Anwendung bei Schlafstörungen, Jet-lags, Altersdepression, manisch-depressiver Störung (Bipolare Störung), ADHS (Hyperkinetisches Syndrom), Prämenstruellen Syndrom, und Störungen der inneren Uhr durch Schichtarbeit. Auch Gesunde können ihr gesamtes Wohlbefinden und ihre Leistungsfähigkeit durch Licht nachweislich erhöhen.

Lichttherapie Anwendung

Bei einer Lichttherapie im Rahmen einer Winterdepression sitzt der Patient im Abstand von etwa einem halben bis einem Meter vor einer Lampe, die ein extra helles Licht aussendet. Die angewandte Lichtleistung sollte möglichst 10.000 Lux betragen – jedoch nicht weniger als 2.500 Lux stark sein. Beide Werte sind deutlich heller als eine normale Zimmerbeleuchtung, die in der Regel nur 300 bis 500 Lux beträgt. Das angenehme an der Sache ist: Während der Lichttherapie muss man nicht die ganze Zeit in die Lampe starren. Man kann in Ruhe frühstücken, Zeitung lesen oder etwas anderes machen. Das Licht erreicht die Netzhaut sogar durch die geschlossenen Augenlider hindurch und entfaltet seine Wirkung.

Eine halbe Stunde reicht

Bei einer Dosis von 10.000 Lux reicht meist eine halbe Stunde Lichttherapie am Tag. Ist die Lichtleistung geringer, muss entsprechend verlängert werden. Besonders wirksam soll die Anwendung in den Morgenstunden sein. Um die Vorgänge der inneren Uhr zu unterstützen, sei die  Zeit zwischen sieben und zehn Uhr morgens besonders zu empfehlen. Klassischerweise werden bei einer Lichtdusche Lampen mit weißem Licht verwendet. Es gibt zwar Hinweise darauf, dass auch blauweißes Licht die Stimmung positiv beeinflusst und sogar besser wirke als weißes Licht, aber bislang kommt es bei der klassischen Lichttherapie noch nicht zur Anwendung.

Tageslichtlampe bei Depression

Inzwischen gibt es auch schon zahlreiche Geräte für die Anwendung zu Hause und teils schon zu erschwinglichen Preisen. Sie sind meist unter der Bezeichnung Tageslichtlampe, Lichtdusche oder Lichttherapiegerät im Fachhandel zu erhalten. Die preiswertesten Geräte bekommt man schon ab etwa sechzig Euro. Nach oben gibt es aber wie so oft kaum eine Grenze. Aus meiner Sicht tun es aber die einfachen Geräte. Licht ist Licht. Natürlich ist bei den hochwertigen Geräte die Verarbeitung besser, aber meine Lampe muss auch nicht zwanzig Jahre halten. Bis dahin will ich lange gesund sein.

Tageslichtlampe Test – Meine Erfahrungen (Nachtrag)

Investition zahlt sich aus

Das werte ich als deutliches Zeichen, dass es mir auch tatsächlich gut tut, denn ansonsten hätte ich es vermutlich einfach „vergessen“, das Wunderding zu benutzen. Sie funktioniert tatsächlich, die „Lichttherapie bei Depressionen“ und dann finde ich, ist es die Investition auch wert. Ich fühle mich lebendiger mit Unterstützung der Lichtdusche, vermutlich nehme ich die ausgesendete Energie regelrecht auf. Wir sprechen ja auch vom „Sonne-Tanken“. Irgendetwas muss es damit auf sich haben. Mir jedenfalls tut es gut und deshalb empfehle ich die Lichttherapie bei Depressionen auch gern weiter.

Quellen zu  „Lichttherapie- Tageslichtlampe bei Depression – Erfahrungen“
Spiegel.de   Foto: Otto Wenninger / pixelio.de

lichtdusche

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