Stimmungsschwankungen und starke Gefühle bei Depression
Irgendetwas läuft schief mit uns Menschen. Irgendetwas hat sich von seiner Ursprungsform fortentwickelt. Etwas völlig...
Ein Blog von Benno Blues
Stimmungsschwankungen sind im Grunde genommen etwas völlig Normales. Jeder Mensch hat sie. Zugegeben, der Eine mag ausgeglichener sein und bei einem Anderen fallen sie regelmäßig etwas heftiger aus, aber so wirklich konstant in der Stimmung ist wohl niemand. Unter Stimmung versteht man übrigens eine Gemütslage. Es geht also mal wieder um Gefühle. Wenn bestimmte Gefühle längere Zeit das Erleben prägen, spricht man von einer Stimmung oder auch von einer Grundstimmung. Die kann fröhlich sein oder traurig, schaffenshungrig oder missmutig, vertrauensvoll oder argwöhnisch. Es gibt viele Arten der Stimmung, so wie es auch vielerlei Arten von Gefühlen gibt.
Es liegt also zunächst einmal nichts Krankhaftes im Auftreten von Stimmungsschwankungen, solange sie eine bestimmtes Maß nicht überschreiten und auch in der Spitze nicht zu heftig sind. Der Klassiker unter den Erkrankungen, bei denen Stimmungsschwankungen typisch sind, ist wohl die Borderlinestörung. Aber auch bei der Bipolaren Störung, auch Manische Depression genannt, ist das Krankheitsbild von Stimmungswechseln geprägt.
Auch der depressive Mensch kennt sie, diese Stimmungsschwankungen. Und gerade er fürchtet sie besonders, hat man den Eindruck. Zu groß ist die Angst, wenn die Stimmung ins Negative umschlägt, dass erneut eine depressive Episode beginnen könnte, ein depressiver Schub sich eventuell ankündigt. Depressive fürchten solche Stimmungswechsel derart stark, weil Sie Angst davor haben, sich wieder über lange Zeit hilflos, traurig, antriebslos, hoffnungslos, kraftlos und leer fühlen zu müssen. Im schlimmsten Fall fühlen sie sogar gar nichts mehr. Man spricht dann von dem Gefühl der Gefühllosigkeit.
Hier muss es darum gehen, wieder Vertrauen zu fassen, zu den eigenen Gefühlen, sie dankbar anzunehmen und sich mit ihnen anzufreunden. Gefühle sind im Grunde genommen immer gut für die fühlende Person, auch wenn sie sich im Einzelfall nicht immer gut anfühlen. Das nämlich hat einen ganz einfachen Grund: Entweder zeigen die Gefühle dem Betroffenen ein Bedürfnis an oder sie signalisieren die erfolgreich Erfüllung eines Bedürfnisses.
Wenn also ein negatives Gefühl lange Zeit anhält, man von einer negativen Stimmung spricht, dann könnte das eine Einladung sein, einmal nachzuspüren, welches Bedürfnis genau hinter diesem Gefühlt steht…
Irgendetwas läuft schief mit uns Menschen. Irgendetwas hat sich von seiner Ursprungsform fortentwickelt. Etwas völlig...