Depression Ernährung und Gehirnstoffwechsel
Bei einer Depression ist nachweislich auch immer der Gehirnstoffwechsel der Patienten gestört. Ob der Mangel an lebenswichtigen Botenstoffen jedoch Ursache oder eher Wirkung dieser Erkrankung ist, bleibt allerdings weiterhin strittig. Völlig unstrittig ist hingegen, dass die Ernährung einen signifikanten Einfluss auf unser Wohlbefinden hat. „Man ist, was man isst“, heißt es. Auch das Gehirn ist auf Nährstoffe angewiesen, Nährstoffe, die wir ihm über eine geeignete Auswahl an Lebensmitteln zur Verfügung stellen müssen. Ein Nährstoffmangel spiegelt sich immer auch in der Psyche des Menschen wider, weshalb eine gesunde Ernährung auch immer ein Beitrag zur Gesundung einer leidenden Seele ist.
Gesunde Ernährung ist nicht immer leicht
Infolge einer ungesunden Ernährungsweise leiden heutzutage viele Menschen an einer Unterversorgung mit Nährstoffen. Das liegt zum einen an der mittlerweile üblichen Ernährung aus stark verarbeiteten Nahrungsmitteln, Fertigprodukten und Fast Food. Aber auch Menschen, die regelmäßig zu frischem Obst und Gemüse greifen, können von einer Unterversorgung betroffen sein, da auch der Nährstoffgehalt dieser Produkte immer mehr abnimmt. Weil Obst und Gemüse mehrfach zwischengelagert und mitunter weit transportiert werden, können sie selten richtig ausreifen. Sie werden absichtlich unreif geerntet, um die Haltbarkeit zu verlängern. Alles ist auf den äußeren Eindruck hin optimiert, um in den Frischeauslagen der Discounter zum Kauf zu animieren. Aber so richtig gesund sind diese Produkte nicht mehr unbedingt. Und Insektizide und Pestizide setzen uns am Ende unserer gesunden Ernährung auch noch die Narrenkappe auf.
Gesunde Ernährung hilft bei Depressionen
Was können wir also tun? Hier bietet sich eine gute Möglichkeit, auf Bioprodukte umzusteigen. Die sind mittlerweile nicht mehr so teuer und auch in fast jedem Supermarkt zu haben. Aber auch wer einen Garten sein eigen nennt und Lust hat, sich etwas Gesundes selbst anzubauen, kann viel zu einer guten Ernährung beisteuern. Ein erster Schritt wäre, den Anteil an verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren und den Rohkostanteil zu erhöhen. Je intensiver Speisen bis zum Genuss verarbeitet worden sind, umso geringer ist ihr Gehalt an Vitalstoffen. In der Rohkost sind noch alle wichtigen Bestandteile, wie Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme in ihrer ursprünglichen Form vorhanden und stehen so dem Körper für alle Stoffwechselvorgänge in geeigneter Form zur Verfügung. Da Enzyme äußerst empfindlich auf Hitze reagieren, werden sie durch den Kochvorgang leider völlig zerstört.
Bedeutung der Enzyme
Das Gleiche gilt auch für einen erheblichen Teil der zugeführten Vitamine. Enzyme sind an sämtlichen Stoffwechselvorgängen beteiligt und sind somit auch für den Verdauungsprozess wichtig. Sie helfen, die aufgenommene Nahrung zu verdauen und die Nährstoffe zu verwerten. Fehlen wichtige Enzyme in unserer Nahrung, so müssen körpereigene Enzyme dafür eingesetzt werden. Diese stehen dem Körper dann aber nicht mehr für andere wichtige Aufgaben, wie z.B. der Entgiftung oder Zellerneuerung zur Verfügung. Nährstoffe und Enzyme beeinflussen die Stimmungslage. Langfristig führt eine ungesunde Ernährung unweigerlich zu einem Nährstoff- und Enzymmangel im Körper. Dieser macht sich dann leider auch in der Psyche bemerkbar und beeinflusst letztlich unsere emotionale Stimmungslage. Das kann sich dann in Form von Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Trägheit, Gereiztheit und mangelnder Konzentrations- und Leistungsfähigkeit bemerkbar machen. Das alles sind auch klassische Symptome einer Depression.
Wichtige Nährstoffe für den Hirnstoffwechsel
Kalzium und Zink
Was wissen wir über die Stimmung beeinflussende Nährstoffe? Kalzium ist u.a. wichtig für eine optimale Kommunikation der Nervenzellen untereinander. Zudem sorgt Kalzium nicht unerheblich für die Aufrechterhaltung eines ausreichend hohen Serotoninspiegels. Dabei enthalten Früchte, wie Orangen, Kiwi, Melonen, Bananen und Erdbeeren besonders viel Kalzium. Zu den kalziumreichen Gemüsesorten gehören z.B. Spinat, Erbsen, Spargel und Kohl. Aber auch Sesam, Sonnenblumenkerne und Kürbiskerne sowie Nüsse enthalten viel Kalzium. Ein Mangel an Zink führt zu Gedächtnisstörungen, Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit. Deshalb ist es wichtig, dem Körper ausreichend Zink zu zu führen. Gute Zinkquellen sind dabei Kürbiskerne, Nüsse, Pilze, Weizenkeime, Kichererbsen, Hafer und Hülsenfrüchte.
Chrom Selen und Omega-3
Chrom wiederum reguliert den Blutzuckerspiegel, verbessert die Verstoffwechselung der Aminosäuren und wirkt auf diese Weise Angststörungen, Müdigkeit und Depressionen entgegen. Gute Quellen für Chrom sind u.a. Mais, brauner Reis, Vollkornprodukte, Kartoffeln und Pilze. Auch Magnesium ist ein wichtiger Baustein unseres Körpers. Es sorgt für die Aktivierung der B-Vitamine und unterstützt die Entspannung von Nerven und Muskeln. Kiwis, Feigen, Äpfel, Bananen, Tomaten, Kürbis, Mais, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Knoblauch, Nüsse, Weizenkeime, Vollkornprodukte und Eier sind äußerst reich an Magnesium. Ein Selenmangel äußert sich besonders in Reizbarkeit, Depressionen und Angststörungen. Selen ist in Nahrungsmitteln wie z.B. Sonnenblumenkernen, Nüssen , Bananen, Kiwi, Weintrauben, Pfirsichen, Zwiebeln, Limabohnen und Kartoffeln enthalten. Omega-3-Fettsäuren, die z.B. reichlich in Leinöl oder fettem Fisch vorhanden sind, erhöhen nachweislich den Serotoninspiegel.
Depressionen – Wohlbefinden kann man essen
Eine gesunde Ernährung ist wichtig für einen gesunden Körper und eine gesunde Seele. Jedoch bin ich kein Freund künstlicher Ernährung und nicht der Meinung, man sollte die fehlenden Stoffe einfach in Tablettenform zu führen. Eine natürliche Ernährung mit ausreichend Frischkost halte ich für die beste Lösung. Wir sind als Spezies Mensch nun einmal Alles(fr)esser und daran sollten wir uns auch halten. Alles was die Natur unverarbeitet hergibt und uns schmeckt, ist auch gut für uns. Das ist jedenfalls meine Maxime. Ich verlasse mich darauf, dass mir mein Körper über den Appetit signalisiert, was er gerade braucht.
Mit Augenmaß
Das ist so phänomenal eingerichtet, dass wir eigentlich keine gesunden Speisepläne bräuchten, gäbe es die Lebensmittelindustrie nicht. Aber ich will die Entwicklung auch nicht zurück drehen. Ab und zu ein Hamburger schmeckt auch mir lecker. Es kommt wohl eher auf die Mischung an. Eine ausgewogene Ernährung nennt der Experte dies. Und die hat nachweislich tatsächlich noch niemandem geschadet.
Was du darüber hinaus über gesunden Schlaf wissen solltest, erfährst du hier: Richtig schlafen bei Depression.
Quellen zu Depression Ernährung
Zentrum der Gesundheit günther gumhold / pixelio.de