Erwerbsminderungsrente Depression unbefristet – Erfahrungsbericht

depression Dauerrente

Bei Depression Dauerrente zu beantragen, kann heilsam sein.

Bei Depression Dauerrente beantragen – ist das möglich? Was muss ich überhaupt für eine Rente beantragen, wenn ich psychisch krank und wegen Depression ausgesteuert bin? Wer kann eine Dauerrente wegen Depression beantragen? Was ist eine Wiedereingliederung? Warum muss ich mich arbeitslos melden, obwohl ich doch eigentlich krank bin? Wer zahlt, wenn die 78 Wochen Krankengeld vorüber sind und ich ausgesteuert bin? Ist eine Reha zwingend vorgeschrieben oder gibt es auch Ausnahmen?  Muss ich zum Gutachter? Was ist eine Erwerbsminderungsrente und wie kann ich eine Erwerbsminderungsrente Depression unbefristet beantragen?


Dauerrente beantragen wegen psychischer Erkrankung

Manchmal im Leben kommt man an einen Punkt, wo einen alle Kräfte verlassen zu haben scheinen. Selbst eine Krankschreibung vermag dies nicht zu korrigieren. Auch weitere Krankschreibungen erweisen sich als unwirksam. Irgendwann ist man ausgesteuert. Dann kommen auch noch Existenzängste hinzu, Ängste, die alles nur noch schlimmer machen. Man kann eine psychische Störung wie beispielsweise eine rezidivierende Depression (rezidivierend=wiederkehrend) eben nicht mit der Brechstange aus dem Haus treiben. Sie bleibt, solange es nötig ist und legt dich lahm. Sie tut dies, bis du begreifst, dass du etwas in deinem Leben ändern musst. Eine Erwerbsminderungsrente  beantragen kann im Prinzip jeder. Wie das gehen kann, erfährst du hier in diesem Beitrag.

Erwerbsminderungsrente Depression unbefristet beantragen

Es war das Jahr 2007, als ich meinen ersten Zusammenbruch, einen Burnout hatte. Ich wollte, oder besser, ich konnte nicht mehr weiter leben. Ich wollte all dem ein Ende setzen. Wie du siehst, ist das nicht passiert und das ist auch gut so, denn heute lebe ich wieder gern, zwar eingeschränkt, aber gern. An so etwas wie „bei Depression Dauerrente beantragen“ oder an eine Frührente wegen Depression allerdings dachte ich zu jenem Zeitpunkt noch nicht. Irgendwie konnte ich damals überhaupt nicht mehr klar denken…

LKH Hildesheim

Als das am Abend des 8. Januar 2007 passierte, wies mein Hausarzt mich in das Hildesheimer Landeskrankenhaus ein. Ich kam auf eine geschlossene Station der psychiatrischen Akutversorgung. Hier hatte ich dann auch zum ersten Mal bewusst Kontakt zu Menschen mit seelischen Erkrankungen und musste zunächst einmal gründlich mit meinen Vorurteilen aufräumen. Ich durfte erleben, dass es Menschen waren, wie ich. Menschen, die nicht etwa verrückt oder blöd daher kamen, sondern schlicht und ergreifend Menschen, die unter der Last ihres Lebens zusammen gebrochen waren. Hier erfuhr ich das erste Mal von meiner Depression und seit jenem Tag nehme ich auch Antidepressiva ein. Auch zu diesem Zeitpunkt hat niemand an eine Dauerrente wegen Depression gedacht.

Stabilisierung

Es folgten einige Wochen Klinikaufenthalt zur Stabilisierung und im Anschluss eine stationäre Psychotherapie. Die Therapie tat mir gut. Ich habe dort viel gelernt. Sechzehn Wochen war ich insgesamt im Hildesheimer Landeskrankenhaus, dem heutigen Ameos-Klinikum. Mittlerweile war es Mai geworden, die Therapie war zu Ende und ich sollte wieder zur Arbeit gehen.

Wiedereingliederung vor Rente

Mit meinem Hausarzt verhandelte ich eine „Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess“. Hierbei fängt man mit einem verordneten geringen Stundensatz an und steigert sich dann wöchentlich bis zur Zielarbeitszeit. Die lag bei mir bei 8,75 Stunden täglich. Ich begann also in der ersten Woche mit einer Stunde pro Tag und steigerte dann wöchentlich zwischen einer und anderthalb Stunden. Während der Wiedereingliederung bleibt man krank geschrieben und erhält keinen Lohn, wohl aber Krankengeld. Der Arbeitgeber hat also keinen Nachteil davon, eher einen Vorteil, denn er bekommt diese Arbeitskraft quasi gratis.

Überfordert auf der Arbeit

Leider stellte sich alsbald heraus, dass acht Stunden für mich zuviel waren und ich reduzierte meinen Arbeitsvertrag infolgedessen einvernehmlich auf sechs Stunden täglich. Das glaubte ich, gut schaffen zu können. Aber auch das war offenbar noch zuviel für mich. Ich bekam morgens am Firmeneingang Panikattacken, meine Konzentrationsfähigkeit war gleich Null, dafür war mein Erregungspotential am oberen Anschlag. Es dauerte nicht lange und ich ließ mich wieder krank schreiben. Daraufhin bemühte ich mich um eine zweite Psychotherapie, diesmal sollte es eine teilstationäre sein, damit der Umbruch nach Beendigung der Therapie nicht so hart wird.

Soziotherapie hilft bei Entscheidung für Rente

Parallel zur ins Auge gefassten Psychotherapie beantragte ich eine Soziotherapie, auch um die zunächst therapiefreie Zeit irgendwie überbrücken zu können. Fortan bekam ich dann wöchentlich einmal Besuch aus Hildesheim von Herrn Z., der mir als Ratgeber und Zuhörer zur Seite stand. Auch die zweite Psychotherapie brachte mich nach vorn. Ich entdeckte meine Kraft wieder, hier und da kamen Aggressionen auf und ich lernte, sie zu zeigen. Ich entkam allmählich der Opferrolle, was mir ziemlich gut tat. Nach der Therapie gab es erneut eine Wiedereingliederung. Aber es hatte sich in den fast zwei Jahren, da ich nun mit Unterbrechungen krank war, so viel im Büro verändert, dass mich damit völlig überfordert sah. Ich bat deshalb um eine weitere Reduzierung meiner Stundenzahl auf vier Stunden täglich, was aber letztlich von der Geschäftsführung abgelehnt wurde. Und so wurde ich wieder krank, weil ich den Anforderungen da draußen einfach nicht mehr gewachsen war.

Antrag Erwerbsminderungsrente  Depression – Entscheidungsanbahnung

Ich wusste schon wieder nicht mehr weiter. Eigentlich wollte ich doch nur schnell wieder gesund werden? Aber das mit dem »schnell« wurde wohl nichts! Also stellte ich mich auf eine längere Behandlungsdauer ein. Durch die regelmäßig stattfindenden Gespräche im Zuge der Soziotherapie wurde mir zunehmend klarer, dass ich langsam einmal zu einer Entscheidung kommen muss, wenn ich wirklich will, dass mein Leben eine Wendung nach oben nimmt. Und so öffnete ich mich allmählich dem Gedanken, wegen meiner Depression  Erwerbsminderungsrente zu beantragen.

Entspannter Antrag Erwerbsminderungsrente Depression

Ich konnte damals direkt online einen Termin vereinbaren und so hatte ich in der Filiale der Rentenversicherung keine Wartezeit. Auch wirst du dann informiert, welche Unterlagen du mitzubringen hast. Aufgrund meiner Depression Erwerbsminderungsrente zu beantragen war nur eine kleine Formalität und nach 30 Minuten schon wieder vergessen. Ich musste auch keine Formulare für die Rentenkasse selbst ausfüllen, nur einige Informationen bereit halten, besonders die Namen und Anschriften meiner behandelnden Ärzte. Ich hatte mir den Rentenantrag wegen voller Erwerbsminderung wesentlich komplizierter vorgestellt, aber das war er erfreulicherweise nicht.

Depression ausgesteuert – Was heißt das?

Gut zwei Jahre war es nun schon her, dass ich einen Nervenzusammenbruch hatte. Über zwei Jahre war ich nun schon krank und meine Krankenkasse war inzwischen nicht mehr verpflichtet, mir Krankengeld zu zahlen. Ich war aufgrund der Depression ausgesteuert, wie es hieß. Ausgesteuert bist du in der Regel nach 78 Wochen, wenn du während dieser Zeit mit ein und derselben Diagnose Krankengeld erhalten hattest. In solch einem Fall springt dann das Arbeitsamt ein und zahlt Arbeitslosengeld zur Überbrückung. Sollte nach dem Beantragen der Erwerbsminderungsrente die Frührente wegen Depression bewilligt werden, holt sich das Arbeitsamt seine Geldleistungen bei der Rentenkasse später wieder. Wird der Antrag auf Erwerbsminderungsrente nicht bewilligt, gilt es als normales Arbeitslosengeld. Du musst es also keinesfalls aus eigener Tasche rückerstatten.

Beim Arbeitsamt wegen Rente

Ich musste mich also arbeitssuchend melden, obwohl ich ja eine Arbeit hatte, aber für so Fälle wie meinen gab es offensichtlich nicht einmal passende Formulare. Also meldete ich mich arbeitssuchend und bekam fortan Arbeitslosengeld. Einmal nur musste ich zu einem Gespräch mit einem Mitarbeiter des Arbeitsamtes kommen. Ich glaube, es war ein Psychiater. Das war alles. In der Regel bekommt man die Rente wegen der Depression auch nicht, bevor nicht alle anderen Töpfe der Sozialversicherung angezapft und ausgeschöpft wurden. Die Sozialkassen sind sehr darauf bedacht, so wenig wie möglich Kosten zu haben.

Muss man unbedingt zur Reha?

Ich war beim Beantragen der Erwerbsminderungsrente wegen Depression achtundvierzig Jahre alt und mit Achtundvierzig will dich natürlich niemand in Rente gehen lassen. Also gab es erst einmal einen Termin bei einem Gutachter für Rentenangelegenheiten. Das Ganze dauerte nur dreißig Minuten und obwohl der begutachtende Psychiater mich weder je zuvor gesehen hatte, noch meine Geschichte kannte, wusste er sofort, dass ich nur mal eine Kur bräuchte und dann wäre alles wieder gut. Das war ein echter Fachmann! Und mir war augenblicklich klar: Ich werde die Rente wegen Depression nicht bekommen.

Reha ist Pflicht

Erwartungsgemäß bekam ich auch wenig später die Einladung zu einer Rehabilitationsmaßnahme (kurz: Reha) in Bad Pyrmont. Dort gibt es eine psychosomatische Klinik, die mit der Deutschen Rentenversicherung zusammen arbeitet. Okay, dachte ich, dort wird man schon sehen, wie es mir geht. Da bin ich ja dann einige Wochen und man hat genügend Zeit, sich ein Bild von mir zu machen. Mein Antrag Erwerbsminderungsrente Depression wird dann schon durchlaufen.

Erwerbsminderungsrente Depression ohne Reha

Als aber mein Rehatermin heran rückte, bekam ich immer mehr Druck. Ich hatte plötzlich Angst vor der Reha, Angst, dass meine Freundin mich in dieser langen Zeit der Abwesenheit verlassen würde und ich dann am Ende ohne alles da stehen würde. Dieser und ähnliche Gedanken ließen mich nicht mehr zur Ruhe kommen. Also besorgte ich mir einen Termin und fuhr vor dem Aufnahmetermin direkt nach Bad Pyrmont in die Klinik. Auf dem Anmeldeformular der Rehaklinik hatte man mir bei Bedarf ein Aufklärungsgespräch angeboten. Nun hatte ich diesen Bedarf. Ich schilderte dann dem zuständigen Arzt, wie es mir ging und welche Ängste die bevorstehende Reha bei mir ausgelöst hatte. Das Gespräch dauerte keine Viertelstunde. Wenige Wochen später bekam ich Post von der Deutschen Rentenversicherung, dass man die Reha-Maßnahme zurückgezogen habe. Darüber war ich sehr erleichtert.

Der Rentenbescheid

Im August 2009 wurde mein Antrag auf Rente vom Januar selbigen Jahres dann positiv beschieden. Das entsprach einer Bearbeitungsdauer von circa acht Monaten. Aufgrund meiner Depression erhielt ich Rente wegen vollständiger Erwerbsunfähigkeit oder genauer gesagt, ich erhielt eine Rente wegen voller Erwerbsminderung. Es hätte auch die Möglichkeit gegeben, mich für mehr als drei aber weniger als sechs Stunden arbeitsfähig zu halten. In solch einem Fall hätte ich Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung bekommen. Aber das war bei mir nicht der Fall. Ich bekam meine Rente und zwar rückwirkend zum Januar 2009. Der Rentenanspruch war zunächst befristet. Ich bekam die Rente wegen Depression auf Zeit für die Dauer von drei Jahren. Das ist durchaus nicht ungewöhnlich, sondern entspricht der üblichen Praxis bei der Gewährung von Erwerbsminderungsrente wegen Depressionen.

Erwerbsminderungsrente befristet

Ich ackerte also weiter und wollte gesund werden. Und es gab immer wieder Zusammenbrüche. Anfangs dachte ich noch, das seien eben Rückfälle und die seien normal. So hatte man uns das jedenfalls erklärt. Später begriff ich: Ich will gar nicht zurück ins Leben – jedenfalls nicht in jenes, dass ich vor meinem Burnout hatte. Und so fasste ich den Entschluss, ganz aus dem Berufsleben auszusteigen. Meine Altersversorgung war zwar mickrig im Verhältnis zu dem, was ich früher verdiente, aber dafür hätte ich nun endlich meine Ruhe. Und die war mir inzwischen mehr wert als alles Geld der Welt. Auch bestand nicht wirklich die Gefahr, dass ich der Altersarmut anheim fallen würde. Ich hatte ja meine Rente und als ehemaliger Ossi war ich es zudem gewohnt, mit wenig auszukommen. Das kam mir nun zu Gute.

Erste Verlängerung Erwerbsminderungsrente Depression

Als die Befristung meiner Rente sich dem Ende neigte, entschloss ich mich, meinen ersten Verlängerungsantrag für die Rente wegen Depression zu stellen. Da die Rentenversicherung etwa ein halbes Jahr Bearbeitungszeit benötigt, stellte ich meinen Verlängerungsantrag auf Erwerbsminderungsrente etwa acht Monate vor dem Ende meiner Befristung. Es wurde wiederum ein Gutachtertermin anberaumt, diesmal in Soltau, weil ich inzwischen nach Walsrode verzogen war. Dort musste ich diverse Fragebögen ausfüllen und unterzog mich einem intensiven Gespräch, ganz anders als beim ersten Gutachtertermin. Ich war sehr aufgeregt und hatte große Angst davor, wieder arbeiten gehen zu müssen. Doch mit dem Ergebnis war ich dann mehr als zufrieden.

Verlängerung Erwerbsminderungsrente Depression

Normalerweise wird eine Erwerbsminderungsrente auf Antrag dreimal verlängert. Bestehen die Gründe für eine Berentung auch über die 3. Verlängerung der Erwerbsminderungsrente hinaus, kann mit einer Entfristung der Erwerbsminderungsrente gerechnet werden. Die Erwerbsminderungsrente wird dann auf Dauer bewilligt. Ich rechnete also damit, zumindest hoffte ich darauf, dass meine Erwerbsminderungsrente bestenfalls um weitere drei Jahre verlängert würde. Doch über das Ergebnis der Begutachtung staunte ich dann doch nicht schlecht.

Depression Dauerrente

Der Gutachter empfahl seinem Auftraggeber, der Deutschen Rentenversicherung, meine befristete Rente in eine Dauerrente umzuwandeln. Normalerweise wird die Befristung dreimal verlängert und geht erst dann in eine Dauerrente über. Hatte ich vorher immer Angst, man würde mir die Erwerbsminderungsrente wegen Depressionen wieder wegnehmen, weil sie mir, so wie ich glaubte, eigentlich gar nicht zustünde, so bekam ich jetzt endlich Sicherheit. Dafür bin ich dem Gutachter und der Rentenversicherung noch heute sehr dankbar. Aufgrund der Depression Dauerrente zu bekommen, hat alles verändert. Auf diese Weise ist eine Menge Druck von mir genommen worden. Nun konnte ich mich endlich in Ruhe um die wesentlichen Dinge in meinem Leben kümmern – um mich selbst. Vielleicht wird es mir auf diese Weise möglich, irgendwann einmal auch wieder für andere da zu sein?

Hat es sich das Beantragen der Rente wegen Depression am Ende gelohnt?

Den Schritt der Beantragung einer EM-Rente wegen Depression habe ich bis heute nicht bereut und ich kann jeden, der darüber nachdenkt, nur ermutigen, diesen Schritt zu tun. Lass die Leute reden, es ist DEIN Leben und Deine Gesundheit und am Ende reden sie vielleicht auch nur aus Neid und Missgunst schlecht über dich? Solche Menschen wird es immer geben. Pfeif drauf! Der Aufwand ist nicht sehr groß, der Gewinn am Ende ist gewaltig. Und wenn die Rente wegen Depression nicht bewilligt wird? Dann hat sich auch nichts für dich verschlechtert. Eigentlich kannst du doch nur gewinnen, oder?

Fazit zum Thema „Depression Dauerrente“

Ich habe diesen Schritt nicht bereut. Nichts hat mir am Ende so gut getan, wie den Weg in die vorzeitige Rente zu nehmen. Es nahm den größten Druck aus meinem Leben. Fortan konnte ich genesen. Falls auch du darüber nachdenkst und Erwerbsminderungsrente beantragen willst, wird dich vermutlich auch der folgende Beitrag interessieren: Rente wegen Depression – Tipps zu Antrag und Gutacher. Wenn du überdies noch Fragen zum Thema „Erwerbsminderungsrente beantragen hast“, nutze hierfür gerne das nachfolgende Kommentarfeld.

Quellen zu „Depression Dauerrente – Ausgesteuert“
Foto: pixabay.com  Ablehnungsquote EM-Rente: Deutsche Berufsunfähigkeitsversicherung,  Steuern auf EM-Rente: cecu.de, Richtlinien der Rentenversicherung zur EM-Rente: Deutsche Rentenversicherung,  Details zur EM-Rente: Wegweiser Berufsunfähigkeitsversicherung, Unterlagen zur Antragsstellung: Deutsche Rentenversicherung, Welt am Sonntag

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